Dank "Flexibox" kann der Briefträger Pakete an der Wohnungstür hinterlassen. Das Ding ist ein echter Hit - und beflügelt die Kreativität der Zusteller.
Das Ding ist echt praktisch, keine Frage. Die "Flexibox" der Post gibt es seit gut zwei Jahren, und sie hat sicherlich vielen Menschen das Leben erleichtert: Die Kiste ist etwa 50 Zentimeter breit, 70 Zentimeter hoch, 30 Zentimeter tief und wird vor der Wohnungstür abgestellt. Gut, optisch gewinnt der Eingangsbereich nicht unbedingt durch das recht auffällig daher kommende Ding. Aber was kümmert das den leidgeplagten Konsumenten, der wirklich gerne online einkauft und nicht ständig zur Postfiliale traben will, um Pakete abzuholen?
Ebendiese können also vom Postboten in der Flexibox hinterlassen werden. "Keine Gelben Zettel - der Weg zur Post-Geschäftsstelle entfällt": so bewirbt also die Post ihre Flexibox. Und hat damit wohl vielen aus der Seele gesprochen: Diese vermaledeiten Gelben Zettel. Ähnlich beliebt wie Steuererhöhungen. Und ebenso unvermeidlich - selbst, wenn man daheim ist, wer kennt das nicht.
Frau P. hat vor einigen Monaten den Köder geschluckt. Obwohl sie dafür 124 Euro bezahlen musste. Aber sie hat halt so etwas wie eine Gelbe-Zettel-Aversion. Und die Weihnachtszeit stand auch bevor, die Familie ist groß, der Weg zur Post-Filiale weit. Frau P. hat sich also eine Flexibox liefern lassen.
Hochschaubahn der Gefühle
Die Box nimmt sie seitdem emotional ziemlich in Anspruch. Mal lacht sie, mal ist sie grantig. Flexi, halt. Tatsache ist, dass Frau P. und ihre damals neue Box keinen so guten Start hatten: Frau P. hat das Ding natürlich sofort online registrieren lassen, wie es sich gehört. Doch dann kam sie nach Hause und im Briefkasten lag - ein Gelber Zettel.
Es folgte ein nettes Gespräch mit einem Post-Beamten, Frau P. musste ja ohnehin in die Filiale, um ihr Paket abzuholen. Auch egal, irgendwann hat es dann geklappt. Keine Gelben Zettel mehr. Alle Pakete wurden an die Wohnungstür geliefert. Doch sie landeten nicht in der Flexibox.
Die Zusteller wissen die Box durchaus zu nutzen. Allerdings auf recht unkonventionelle Art. Frau P. hat das für uns fein säuberlich dokumentiert.
Die Flexibox als Abstellfläche:
Die Flexibox als Versteck:
Die Flexibox als Verbarrikadierung:
Der Fantasie sind also offensichtlich keine Grenzen gesetzt. Frau P. weiß natürlich nicht, welche Pakete tatsächlich von der Post, welche von anderen Zustellern geliefert wurden. Muss sie auch nicht. Was sie allerdings weiß: Die 124 Euro hat sie jedenfalls in guten Gesprächsstoff investiert.