Wieder viel Neuschnee: Eindringliche Warnung der Bergretter

Eine Alouette III des Bundesheeres bei einem Versorgungsflug in der Obersteiermark
Eine Alouette III des Bundesheeres bei einem Versorgungsflug in der ObersteiermarkAPA/BUNDESHEER/PETER LECHNER
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Während Feuerwehr, Bergrettung und Straßenmeistereien im Dauereinsatz stehen, werden weitere starke Schneefälle vorhergesagt. Im Tiroler Zillertal wurde eine Straße von einer Lawine verlegt, das Heer hält etliche Hubschrauber in Bereitschaft.

Zum zweiten Mal innerhalb von nur vier Tagen hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Dienstag die höchste Schneewarnstufe (rot) ausgegeben. Bis Donnerstag sind an der Nordseite der Alpen verbreitet 20 bis 60 Zentimeter Neuschnee zu erwarten, auf den Bergen auch mehr als ein Meter. Damit bleibt auch verbreitet die Lawinengefahr auf der zweithöchsten Warnstufe, in den kommenden Tagen könnte sie noch weiter steigen. Feuerwehr, Bergrettung, Straßendienst und Bundesheer stehen am Dienstag in den betroffenen Gebieten angesichts abgeschnittener Ortschaften, gesperrter Straßen, vermisster Wintersportler und der anhaltenden Lawinengefahr im Dauereinsatz.

Der Landesleiter der Bergrettung Niederösterreich/Wien, Matthias Cernusca, der auch Vizepräsident der Bergrettung Österreich ist, hat am Dienstag eindringlich gewarnt, Unternehmungen im alpinen Gelände sollten generell zu vermeiden. Wenn überhaupt, sollten sie nur dort durchgeführt werden, "wo dies anhand der Gefahrenstufe vertretbar ist". Unerfahrene Sportler sollten sich keinesfalls außerhalb des gesicherten Pistenraumes bewegen. Aufgrund der Gefahrensituation sei es "für die Rettungskräfte äußert schwierig, im Notfall aktiv eingreifen zu können". Der Selbstschutz der Helfer stehe im Vordergrund.

Lawine verlegt Straße in Tirol

Wie prekär die Lage derzeit ist, zeigte ein Vorfall vom Montagabend im Tiroler Zillertal: Eine Lawine hat dort in Finkenberg eine Gemeindestraße auf einer Länge von rund 100 Metern verlegt. Das berichtete der ORF Tirol am Dienstag. Anschließend wurde ein Suchaktion nach möglichen Vermissten gestartet. Nach rund zwei Stunden konnte jedoch Entwarnung gegeben werden. Die Straße sollte auf unbestimmte Zeit gesperrt bleiben, hieß es. Es gibt einen Ersatzweg, der etwa für medizinische Notfälle geöffnet wird. Von der Sperre sollen rund 80 Personen, darunter auch Touristen, betroffen sein.

Die Lawinengefahr in Tirol ist - wie in vielen anderen Teilen Österreichs - auch am Dienstag weiterhin groß, oberhalb der Waldgrenze herrschte "Stufe 4" der fünfteiligen Skala. Im benachbarten Vorarlberg gibt es eine kurze Phase der Entspannung, was aber immer noch die gefährliche Stufe 3 der Skala ("erheblich") bedeutet - und die nächste Anhebung ist auch hier nur eine Frage der Zeit: Sollten die für Vorarlberg prognostizierten Schneefälle eintreffen, könnte die höchste Lawinenwarnstufe ausgegeben werden, sagten am Dienstag LH Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) am Dienstag nach einer Sitzung der Landesregierung. 

APA

Große Schneemengen und stürmischer Wind

Denn die neue Schneewarnung gilt "vor allem für Vorarlberg, Nordtirol, Salzburg, die nördliche Obersteiermark, die Oberösterreichischen Voralpen und das Mostviertel. Außerdem weht zeitweise kräftiger, auf den Bergen teils auch stürmischer, Wind aus West bis Nordwest", sagte ZAMG-Meteorologe Alexander Ohms am Dienstag.

Bereits in den vergangenen Tagen sind an der Nordseite der Alpen zwischen 50 und 150 Zentimeter Neuschnee zusammengekommen, im Hochgebirge stellenweise auch etwas mehr. Da die Schneefronten sehr kurz hintereinander Österreich erreichen, waren nur eingeschränkt Hubschrauberflüge zur Sprengung von Lawinenhängen und zur Versorgung abgeschnittener Regionen möglich. Vorerst ist auch kein Ende der aktuellen Wetterlage in Sicht. Von Nordwesten her strömt immer wieder feuchte Luft zu den Alpen, staut sich hier und bringt große Schneemengen. Nach einer kurzen Beruhigung am Freitag und Samstag dürfte bereits am Sonntag die nächste Schneefront die Alpennordseite erreichen.

Wie ungewöhnlich ist die aktuelle Wetterlage?

Durch die anhaltende Nordwestströmung gibt es nördlich und südlich des Alpenhauptkamms große Unterschiede in den Schneehöhen. So lagen am Galzig am Arlberg derzeit 200 Zentimeter Schnee (2079 Meter Seehöhe), auf der Villacher Alpen hingegen nur 20 Zentimeter (2.117 Meter Seehöhe). In Hochfilzen (962 Meter) waren es 140 Zentimeter Schnee, in Mallnitz (1197 Meter) dagegen nur 14, obwohl die beiden Orte lediglich 70 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt sind.

Ein Vergleich mit Klimadaten der vergangenen Jahrzehnte zeigt, wie ungewöhnlich die aktuelle Wetterlage ist: Die Neuschneesumme (tägliche Neuschneemengen zusammengezählt) in Lofer (S) beträgt in einem durchschnittlichen gesamten Jänner 57 Zentimeter. Heuer sind alleine in den ersten sieben Tagen des Monats schon 129 Zentimeter zusammengekommen. In St. Johann im Pongau (S) bringt ein durchschnittlicher Jänner eine Neuschneesumme von 48 Zentimeter, heuer waren es bereits 52 Zentimeter.

Die aktuellen Schneehöhen sind jedoch von Rekordwerten deutlich entfernt, vor allem in tiefen Lagen, wo sich durch Erwärmung und Regen die Schneedecke stark gesetzt hat. In Saalbach (Salzburg) zum Beispiel betrug die Schneehöhe 87 Zentimeter. Der höchste hier in einer ersten Jännerhälfte gemessene Wert stammt mit 185 Zentimetern vom 9. Jänner 2012. In Windischgarsten (OÖ) liegen aktuell 56 Zentimeter gegenüber 150 am 13. Jänner 1968. Auf vielen Bergen, wie in Salzburg, haben die Schneehöhen jedoch bereits Werte erreicht, wie sie erst für Ende Jänner und Anfang Februar typisch sind.

Heer verlegt Hubschrauber in den Westen

Das Bundesheer hält jedenfalls angesichts der Lawinen- und Schneesituation etliche Hubschrauber zur Unterstützung der zivilen Behörden in Bereitschaft. In Hörsching (Oberösterreich) stehen zwei AB-212 bereit, in Langenlebarn (Niederösterreich) zwei S-70 Blackhawk plus zwei OH-58 Kiowa und in Aigen im Ennstal drei Alouette III. Am Hubschrauberstützpunkt in Vomp in Tirol steht ebenfalls eine Alouette III zur Verfügung.

in Bundesheerhubschrauber am Montag im Raum Ennstal.
in Bundesheerhubschrauber am Montag im Raum Ennstal. APA/BUNDESHEER/PETER LECHNER

Weitere Verlegungen in den Westen des Bundesgebietes sind geplant, wenn das Wetter Flüge zulasse, sagte Oberst Michael Bauer vom Verteidigungsministerium am Dienstag. So sollen eine AB-212 und eine Blackhawk zusätzlich in Vomp stationiert werden. In Salzburg-Stadt sollten dann eine S-70 und zwei OH-58 landen, in Saalfelden beim Gebirgskampfzentrum eine weitere AB-212.

In Aigen bei der Mehrzweckhubschrauberstaffel war eine von den drei Alouette III-Maschinen mit Notarzt-Version bzw. mit SAR-Ausstattung (Search and Rescue) im Einsatz. Laut Bauer gab es von den Behörden in den Bundesländern zahlreiche Anforderungen zu Erkundungs- und Versorgungsflügen, die durch das schlechte Wetter noch nicht abgearbeitet werden konnten.

Suche nach vermissten Tourengehern auf Standby

In Niederösterreich werden bei Hohenberg im Bezirk Lilienfeld seit Samstag zwei Tourengeher vermisst, auch hier wird das Bundesheer einen Assistenzeinsatz starten. Zuvor müsse wegen der bestehenden großen Lawinengefahr jedoch gründlich beurteilt werden, "ob wir in den Einsatzraum vordringen können", sagte Michael Hochgerner von der Alpinpolizei am Dienstag.

Die Suche werde frühestens am Mittwoch fortgesetzt. Am Dienstag habe eine umfassende Einsatzbesprechung stattgefunden, zudem sei ein Erkundungstrupp ausgeschickt worden, sagte Hochgerner. Einmal mehr betonte er: "Wir wollen auf keinen Fall die Einsatzmannschaften gefährden." Die beiden Tourengeher aus dem Bezirk Krems waren am Samstagabend abgängig gemeldet worden. Bei den Vermissten handelt es sich nach Angaben der Alpinpolizei um im Gelände versierte Wintersportler.

Zivilschutzverband rät zur Vorsorge

Angesichts der angespannten Situation rät der Zivilschutzverband zur Vorsicht - und Vorsorge. Einige Orte sind bereits von der Außenwelt abgeschnitten und werden nach Möglichkeit von Helfern versorgt. Dennoch rät der Zivilschutzverband zur Eigenvorsorge und sich selbst einen Vorrat für Notfälle anzuschaffen.

Dieser sollte 1,5 Liter Trinkwasser pro Person und Tag sowie 2,5 Liter für die Hygiene (Badewanne anfüllen) enthalten. Dazu kommen 2500 Kalorien pro Person und Tag (Mehl, Zucker, Konserven usw. nach persönlichem Geschmack). Wichtig sei eine stromunabhängige Kochgelegenheit wie Gartengriller, Esbit-Kocher oder auch Brennpaste. Information kann man über Kurbel- oder Autoradio erhalten, Kurbeltaschenlampe und Kerzen spenden Licht. Eine gut gefüllte Hausapotheke und ein Verbandskasten sollten ebenso griffbereit sein wie Dokumentenmappe und Bargeld. Im Winter müssen die Wohnräume auch ohne Strom geheizt werden können - etwa durch einen alten Holzofen.

Nicht zu vergessen: Schauen Sie auf ältere und alleinstehende Personen in Ihrer Umgebung. Nachbarschaftshilfe ist laut Zivilschutzverband unverzichtbar. In gefährdeten Bereichen sollte man einen Notfallrucksack mit seinen persönlichen Gegenständen bereit halten. "Jeder sollte für sich und seine Familie selbst Vorsorge treffen, um zumindest eine Woche ohne fremde Hilfe auszukommen. Hier geht es aber nicht nur um Essen und Trinken, sondern auch um Medikamente, Kochen ohne Strom und Heizen ohne Strom", empfahl der Präsident des Zivilschutzverbandes, Johann Rädler.

Abfahrtstraining in St. Anton abgesagt

Auch der Wintersport ist von den großen Schneemengen betroffen: Das für Donnerstag geplant gewesene erste Training für die Damen-Weltcup-Abfahrt am kommenden Samstag in St. Anton am Arlberg ist vorzeitig bereits am Dienstag abgesagt worden. Grund sind die aktuellen Schneefälle, die eine rechtzeitige Fertigstellung der Karl-Schranz-Rennpiste am Kapall erschweren.

Im Folgenden die Situation in den betroffenen Bundesländern:

  • Wegen der Gefahr von Lawinen und umstürzender Bäume waren im ganzen Bundesland Salzburg weiterhin zahlreiche Straßen gesperrt. Über den Tag waren aber zumindest zeitweise wieder alle Gemeinden erreichbar. Bei Abtenau nutzten am Dienstag fünf Skifahrer ein kurzes Wetterfenster, um selbstständig aus einer eingeschneiten Berghütte abzufahren, auf der sie seit Tagen festsaßen. In St. Koloman hatte die Bergrettung bereits am Montagabend elf Touristen befreit, die ohne Strom und bei zu Neige gehenden Vorräten vom Schnee eingeschlossen waren.

    Das Bundesheer war am Dienstag erstmals auch in Salzburg zu Assistenzeinsätzen gerufen worden. In Dienten am Hochkönig und in Maria Alm (Pinzgau) schaufelten etwas mehr als 40 Mann den Schnee von öffentlichen Gebäuden, um die Gefahr von Schäden und Einstürzen zu verringern. Auf manchen Dächern lagen mittlerweile zwei bis drei Meter Schnee.

    Am Vormittag begannen dann auch 40 bis 50 Soldaten bei Hintersee (Flachgau), die gesperrte Landesstraße von umgestürzten Bäumen zu befreien. Auch St. Koloman (Tennengau) bekam am Nachmittag durch 40 Mann Unterstützung. Darüber hinaus hat der Katastrophenschutz des Landes das Bundesheer um Hubschrauber-Unterstützung für Erkundungs-und Transportflüge und eventuelle Lawinensprengungen angefordert. Geplant sei überdies, dass in den nächsten Tagen bis zu vier Heereshubschrauber in Salzburg stationiert werden, um rasch für weitere Assistenzeinsätze zur Verfügung stehen zu können.
  • In der Steiermark waren wegen der schlechten Witterung am Dienstag vorerst kaum Hubschrauberflüge möglich. Die Heeres-Helikopter blieben am Boden, ein Polizeihubschrauber aus Klagenfurt musste im Raum Murtal abdrehen. Ein Helikopter der Exekutive aus Graz schaffte eine Lawinenerkundung in Johnsbach. Die Lawinensituation war weiterhin in den nördlichen Landesteilen erheblich bis groß. Die Schneemengen belasteten auch Hausdächer, Feuerwehren begannen verbreitet, diese abzuschaufeln. Im abgeschnittenen Sölktal machte sich die Bergrettung zu Fuß und mit Skidoo weiter nach hinten ins Tal auf, um Medikamente zu liefern.

    Die Energie Steiermark zog Dienstagvormittag in Absprache mit der Landeswarnzentrale ihre Notstromaggregate vorsorglich für die Obersteiermark zusammen: "Bisher war der Schnee leicht und flockig, aber wenn er patzig wird und dann gefriert, kann das zu Schäden an Bäumen und in Folge auch an Stromleitungen führen", so Konzernsprecher Urs Harnik-Lauris. Besonders die derzeit am Straßenweg nicht erreichbaren Ortschaften würde ein zusätzlicher Ausfall der Elektrizität schwer treffen. Man arbeite an Lösungen, wie etwa die Notstromaggregate im Ernstfall in die Ortschaften gebracht werden, denn ein Einfliegen per Hubschrauber sei eher nicht denkbar. Bisher blieb es bei kleineren Ausfällen in der Stromversorgung.

  • In Vorarlberg ist die Lawinengefahr am Dienstag vorübergehend auf Stufe 3 (erheblich) zurückgegangen, die Verantwortlichen des Landes rüsteten sich aber für die erwartete große Lawinengefahr der Stufe 4 in den nächsten Tagen und schlossen auch das Erreichen der höchsten Lawinengefahr - Stufe 5 - nicht aus. Unerfahrenen wurde von Touren außerhalb des gesicherten Skiraums weiter dringend abgeraten.

    Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) wies in einer Pressekonferenz nachdrücklich auf die getroffenen Vorkehrungen hin. Man sei auf den Ernstfall gut vorbereitet, unter anderem mit einem speziell geschulten Lawineneinsatzzug des Bundesheers mit einer Personenstärke von 40 bis 50 Mann, auch 180 Grundwehrdiener und 160 Polizeischüler stehen zur Verfügung. Der angeforderte Bundesheer-Hubschrauber war aufgrund der Wetterbedingungen bis Dienstagmittag noch nicht in Vorarlberg eingetroffen.

    Schwere Zwischenfälle aufgrund des Wetters blieben in Vorarlberg unterdessen vorerst aus. Wie am Dienstag bekannt wurde, musste ein 45-jähriger Skifahrer die Nacht auf Montag im Freien verbringen, er kam jedoch unverletzt davon.
  • In Tirol blieb die Wetter- und Lawinensituation auch am Dienstag kritisch. Die Schneefälle nahmen wieder zu, die Lawinengefahr wurde oberhalb der Waldgrenze weiter mit Stufe 4 der fünfteiligen Skala beurteilt. Mit Neuschnee und starkem Wind würden Anzahl und Größe der Gefahrenstellen im Tagesverlauf noch zunehmen.

    Eine gute Nachricht gab es indes von der Verkehrsfront: Die Felbertauernstraße in Osttirol wurde Dienstagfrüh vorerst wieder für den Verkehr freigegeben. Die Straße war wegen Lawinengefahr seit Samstag gesperrt.

  • In Oberösterreich hat es am Dienstag weiterhin Stromausfälle im Mühlviertel gegeben, der Versorger Linz AG war mit 50 Personen im Einsatz, um die Leitungen so schnell wie möglich zu reparieren. Durch die Wetterlage und abstürzende Äste entstanden aber immer wieder neue Schäden. Etliche Verkehrsverbindungen, auch in die Steiermark via Pötschenpass, Hengstpass und Koppenpass waren wegen drohender Lawinen gesperrt.
  • In Niederösterreich war die Lawinensituation am Dienstag angespannt. Großes Risiko (Stufe 4 von 5) herrschte in den Ybbstaler Alpen und im Rax-Schneeberggebiet, in den übrigen Bergregionen galt Stufe 3 ("erheblich"). "Die Lawinensituation spitzt sich mit weiteren intensiven Neuschneemengen (speziell in den Ybbstaler Alpen) und anhaltendem Sturm weiter zu!", teilte der Lawinenwarndienst mit.

    Am Hochkar in der Marktgemeinde Göstling (Bezirk Scheibbs) wurde das Bundesheer um Hilfe gebeten, um Wohnobjekte freizuschaufeln. "Wir haben grünes Licht erhalten, dass wir Unterstützung vom Bundesheer bekommen", berichtete Bürgermeister Friedrich Fahrnberger (ÖVP) am Dienstag. Ein Einsatz war aufgrund der Situation an Ort und Stelle aber vorerst nicht möglich. Die Hochkar Alpenstraße und das Skigebiet bleiben bis auf Weiteres gesperrt, nachdem das Hochkar am Montag evakuiert worden war.

    "Wir räumen die Straße auf einer Strecke von drei Kilometern bis zur ersten Gefahrenstelle, ab da ist gesperrt", berichtete Fahrnberger am Dienstag nach einer Besprechung der Lawinenkommission. Mittels Hubschraubern sollen die Gefahrenpunkte aus der Luft gesichtet und die Lawinensprengungen durchgeführt werden. Flüge waren aber am Dienstag aufgrund der Wetterlage nicht möglich. LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) machte sich auf den Weg nach Göstling, um am Nachmittag gemeinsam mit Militär und Einsatzorganisationen weitere Schritte und einen Assistenzeinsatz zu besprechen.

    Im südlichen Niederösterreich waren rund 300 Haushalte in den Bezirken Lilienfeld und Scheibbs von vorübergehenden Stromausfällen betroffen. "Ein Problem ist der Schneedruck, der Bäume umknickt und Äste abreißt, die auf Stromleitungen fallen", sagte EVN-Sprecher Stefan Zach. Auch der Sturm sorgte für Probleme. Knapp 200 Störungsmonteure der Netz NÖ standen gemeinsam mit Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz. Zum Teil mussten bei den Reparaturarbeiten Skidoos eingesetzt werden. Notstromaggregate wurden installiert für den Fall, dass es aufgrund von Wind und Schneelast erneut zu Störungen kommt.

(APA/Red.)

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