Gläubiger der früheren Waagner-Biro Stahlbau AG haben Forderungen von knapp 160 Millionen Euro angemeldet. Ob es überhaupt zu einer Quotenzahlung kommt, ist noch nicht abzuschätzen.
Die Aufarbeitung der Pleite des renommierten Wiener Stahlbaukonzerns Waagner-Biro beschäftigt derzeit Masseverwalter und Gläubigerschützer. Heute Donnerstag fand am Handelsgericht die Prüfungstagsatzung im Konkursverfahren über das Vermögen der SBE Alpha AG statt. 220 Gläubiger inklusive Dienstnehmer der vormaligen Waagner-Biro Stahlbau AG hatten Forderungen in der Höhe von rund 160 Millionen Euro angemeldet. Darin enthalten sind hohe Schadenersatzforderungen von ehemaligen Vertragspartnern.
Insolvenzverwalter Stephan Riel hat vorerst nur Forderungen von 11,5 Millionen Euro anerkannt und 148,5 Millionen Euro bestritten. Ob bzw. in welcher Höhe die derzeit bestrittenen Forderungen im Laufe des Verfahrens noch anzuerkennen sein werden, bleibt abzuwarten, berichtet der Gläubigerschutzverband KSV1870.
Mangels ausreichender Liquidität war das Schuldnerunternehmen rasch nach Insolvenzeröffnung im Oktober 2018 geschlossen worden. Mehr als 100 Mitarbeiter verloren ihren Job. Die Abwicklungsmaßnahmen gestalten sich komplex und werden die eingeleiteten Verwertungsprozesse noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Ob es überhaupt zu einer Quotenzahlung an die Gläubiger kommen werde, lasse sich aus heutiger Sicht noch nicht abschätzen. Aus KSV-Sicht droht ein Totalausfall.
(red)