Jeder Euro aus einer Reduktion der Körperschaftssteuer fließe zu 50 bis 75 Prozent in Erhöhung der Lohnsumme, teilt die Industriellenvereinigung der Arbeiterkammer mit. Die AK hatte eine Steuersenkung zuvor abgelehnt.
Wer wie die Arbeiterkammer (AK) höhere Löhne und Gehälter fordert, müsste aus Sicht der Industriellenvereinigung (IV) auch eine Senkung der Körperschaftsteuer (KÖSt) verlangen. Denn jeder Euro, um den die KÖSt gesenkt werde, fließe zu 50 bis 75 Prozent in eine Erhöhung der Lohnsumme, das zeigten empirische Studien, erklärte die IV am Mittwoch.
Damit replizierte die IV auf die AK, die gemeint hatte, die Unternehmen seien finanziell gut aufgestellt und bräuchten die von der Regierung geplante Steuersenkung auf Firmengewinne gar nicht. Löhne und Gehälter hielten mit der guten Gewinnentwicklung nicht Schritt, so die AK. Das zeige die Untersuchung der Ertragslage und der Ausschüttungen von 700 Unternehmen - Dividenden und Ergebnisabfuhren würden fast 40 Prozent der Lohn- und Gehaltssumme ausmachen.
Die IV betonte in einer Aussendung, das Aufkommen an KÖSt durch die Unternehmen sei in den vergangenen Jahren "massiv gestiegen" - seit 1995 um 213 Prozent und damit deutlich höher als das BIP (92) Prozent. Österreich habe eine der höchsten Abgabenquoten weltweit, der Ruf der AK nach höheren Steuern sei daher mehr als unangebracht.
(APA)