Kehren viele IS-Kämpfer nun nach Europa zurück?

Kurdische Kämpfer bewachen mehr als 1000 gefangene Extremisten.
Kurdische Kämpfer bewachen mehr als 1000 gefangene Extremisten.REUTERS
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Die Kurdenmiliz YPG hat eigenen Angaben zufolge acht ausländische Jihadisten festgenommen – darunter einen 31-jährigen Deutschen. Mit der angekündigten Offensive der Türkei könnten gefangene IS-Kämpfer freikommen.

Istanbul. Beim „Islamischen Staat“ nennt er sich „Abu Ibrahim al-Almani“: Ein 31-jähriger Deutscher mit dem bürgerlichen Namen Lucas Glaß ist als IS-Kämpfer von kurdischen Milizionären in Syrien gefasst worden, wie die Kurdengruppe YPG am Mittwoch mitteilte. Ein Bild auf Twitter zeigt einen jungen Mann mit hellen Augen und einem rötlich schimmernden Bart. Zusammen mit dem Deutschen kamen sieben andere ausländische IS-Kämpfer in kurdische Haft.
In Lagern bewachen kurdische Milizionäre bis zu 1100 IS-Soldaten, darunter etliche Extremisten aus dem Westen. Europa und die USA wollen IS-Mitglieder wie „al-Almani“ nicht wieder in ihren Ländern sehen, doch die Kurden drohen damit, die Gefangenen im Fall einer türkischen Militärintervention in Syrien freizulassen.

Ende Dezember erklärte die kurdische Selbstverwaltung in Nordsyrien, sie werde nicht in der Lage sein, die IS-Häftlinge zu bewachen, wenn die Türkei angreifen sollte. Das Schicksal der gefangenen IS-Mitglieder in den Internierungslagern sei eines der wichtigsten Themen bei der Vorbereitung des amerikanischen Truppenrückzuges aus Syrien, sagte jüngst ein hochrangiger US-Regierungsvertreter. Eine Massenfreilassung sei „unakzeptabel“, weil sich viele der Häftlinge wieder dem IS im Nahen Osten anschließen würden.

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