Schlüsselfigur in Russland-Affäre in Bedrängnis

Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort soll Umfragedaten an Russen weitergegeben haben.
Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort soll Umfragedaten an Russen weitergegeben haben.REUTERS
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Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort soll Umfragedaten an Russen weitergegeben haben.

Wien/Washington. Wegen diverser Delikte wie Betrug und Steuerhinterziehung droht Paul Manafort bereits eine Haftstrafe von zehn Jahren – und nun kommt auch noch der Tatbestand der Lüge gegenüber der Justiz dazu. Laut jüngsten Enthüllungen soll Donald Trumps Ex-Wahlkampfmanager den Sondermittler Robert Mueller über seine Beziehungen zu russischen Geschäftsfreunden belogen haben.

Demnach hat Manafort – eine Schlüsselfigur in der angeblichen Russland-Connection des Präsidenten – zum Teil unveröffentlichte Umfragedaten aus dem Präsidentschaftswahlkampf 2016 an Konstantin Kilimnik weitergegeben, der über einen guten Draht zu den russischen Geheimdiensten verfügte. Mehr noch: Manafort soll ihn gebeten haben, das Material mit Oleg Deripaska, den russischen Oligarchen mit dem Naheverhältnis zu Wladimir Putin, zu teilen.

Im Solde Janukowitschs

Die neuen Kenntnisse berühren den Kernpunkt der Vorwürfe gegen das Trump-Team: eine Absprache mit der Regierung in Moskau mit dem Ziel der Manipulation der US-Wahl. Manafort und Kilimnik waren jahrelang Geschäftspartner in einer Lobbying-Firma, die vor allem für Viktor Janukowitsch arbeitete, den prorussischen Ex-Präsidenten der Ukraine, der nach seinem Sturz im russischen Exil lebt.

Manafort und Kilimnik sollen sich überdies bemüht haben, einen Friedensplan zwischen Russland und der Ukraine zu forcieren. Die Initiative sollte letztlich dazu dienen, die US-Sanktionen gegen Russland wegen der Annexion der Krim aufzuheben. Entgegen ursprünglicher Aussagen war Manafort auch nach der Angelobung Donald Trumps in Kontakt mit dessen Team. Manafort hatte fünf Monate als Wahlkampfchef Trumps agiert, bis dessen Geschäfte mit Janukowitsch aufflogen. Im August 2016 übernahm schließlich Stephen Bannon als Wahlkampfmanager, und das Glück wendete sich für Donald Trump. (vier)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.01.2019)

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