Riesenstatuen als Zeichen für Wasser?

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Eine neue Erklärung für die Denkmäler auf der Osterinsel.

Über 800 kolossale Steinstatuen (Moai), die meist auf Plattformen (Ahu) stehen, zeugen auf der Osterinsel von einer hohen, vor 150 Jahren untergegangenen Kultur. Der deutsche Seefahrer Carl Friedrich Behrens, der die Insel 1722 als erster Europäer betrat, nannte die Moai „Götzenbilder“, die die Osterinsulaner angebetet hätten. Was diese in den Statuen wirklich sahen, wissen wir bis heute nicht. Viele glauben: vergötterte Ahnen. Wir wissen auch nicht, was die Plätze auszeichnet, an denen sie aufgestellt wurden. US-Forscher berichten nun in PLoS One (10. 1.) von einem Muster, das sie gefunden haben: Moai und Ahu stehen immer in der Nähe von Süßwasserquellen. Süßwasser sei eine knappe Ressource gewesen, die geteilt werden musste, meint Terry Hunt (University of Arizona). Die Statuen würden die – in den großen Ahnen personifizierte – Tradition des Teilens beschwören. Nur sie hätte der Zivilisation auf dieser einsamen Insel erlaubt, so lang zu überdauern. Sie sei schließlich den Eroberern zum Opfer gefallen, meint er. Das sehen andere Forscher anders. Jared Diamond etwa sah Raubbau an der Umwelt als Ursache des Niedergangs. (tk)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.01.2019)

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