Kongo: Ein vergifteter Sieg für die Demokratie

Anhänger des designierten Präsidenten, Félix Tshisekedi, ließen ihrem Jubel in den Straßen der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa freien Lauf.
Anhänger des designierten Präsidenten, Félix Tshisekedi, ließen ihrem Jubel in den Straßen der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa freien Lauf.(c) APA/AFP/JOHN WESSELS (JOHN WESSELS)
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Im Herzen Afrikas könnte es zum ersten friedlichen Machtwechsel kommen. Doch manches deutet darauf hin, dass der scheidende Diktator Kabila weiter die Fäden zieht.

Kapstadt/Kinshasa. Dem Kongo steht eine Premiere bevor: Zum ersten Mal seit dem Ende des Kolonialismus vor 59 Jahren könnte die Macht friedlich und im Rahmen von Wahlen übergeben werden. In der Nacht zum Donnerstag gab die Wahlkommission den Oppositionspolitiker Félix Tshisekedi (55) als Gewinner der Wahl vom 30. Dezember bekannt. Er habe 38,6 Prozent der Stimmen gewonnen. Emmanuel Shadary, den der widerwillig scheidende Diktator, Joseph Kabila, als Nachfolger und Bewahrer seiner veruntreuten Milliarden ins Rennen geschickt hatte, akzeptierte umgehend seine Niederlage. Sie war mit fast 15 Prozentpunkten Rückstand deutlich ausgefallen.

„Natürlich sind wir nicht glücklich, dass unser Kandidat verlor. Aber das Volk hat gesprochen, die Demokratie hat triumphiert“, ließ Kabila über seine Vertrauten mitteilen.


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