Die Wirtschaftskammer freut sich über den türkis-blauen Plan, Arbeitgeber entlasten zu wollen, und fordert eine Senkung der Körperschaftssteuer. Die Neos nennen unterdessen die Steuerreform einen "schlechten Scherz".
Die Wirtschaftskammer (WKÖ) begrüßt das Bekenntnis der Regierung, im Zuge der Steuerreform auch Arbeitgeber steuerlich entlasten zu wollen und erwartet diesbezüglich einen "Masterplan" in den kommenden Wochen. In einer Aussendung bekräftigte Generalsekretär Karlheinz Kopf die Forderung der WKÖ, dass bei der Körperschaftssteuer (KöSt) "ein Einser voranstehen" sollte.
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Kopf sprach sich für eine Senkung der Einkommenssteuer aus, zudem sollte es Verbesserungen bei den steuerlichen Abschreibungsregelungen geben. "Auch eine weitere Senkung der Lohnnebenkosten steht unverändert auf der Tagesordnung", meinte der WKÖ-Generalsekretär. Die Junge Wirtschaft forderte ebenfalls eine Senkung der Körperschaftsteuer zumindest auf 19 Prozent.
Neos: "Verrat an den Steuerzahlern"
Die Ärztekammer bekräftigte, dass eine Reduktion der Sozialversicherungsbeiträge nur mit einer Ausgleichsfinanzierung aus dem Budgettopf einhergehen könne, denn nur so könne das derzeitige Leistungsangebot aufrechterhalten werden. Dass es nun dazu eine Klarstellung gab, begrüßte ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres. Gleichzeitig mahnte die Ärztekammer, dass es mehr Geld im System brauche.
"Überaus verärgert" reagierte indes Neos-Finanzsprecher Sepp Schellhorn, weil die Kalte Progression erst 2023 abgeschafft werden soll. "Das ist ein Verrat an den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern, die angekündigte Steuerreform bleibt damit ein schlechter Scherz", findet er. "Die Regierung ist wie ein Taschendieb, der einem zuerst das Börserl ausräumt und dann das Kleingeld zurückgibt."
(APA)