Modernistische Einkaufszentren neben ebenerdigen, engen Schluffs. Tosender Verkehr. Ein Arbeitselefant, der sich die Ketten selbst mit dem Rüssel quer über den Nacken legt. Und zwischendurch Parteienkrieg und Putsch. Sri Lanka: eine Begegnung.
Auf der Rückreise von der sibirischen Gefangeneninsel Sachalin machte Anton Tschechow ein paar Tage Zwischenstation auf Sri Lanka, das damals Ceylon hieß: „Ich kann sagen: Ich habe gelebt. Mir reicht es“, schrieb er an einen Freund, „ich war in der Hölle, auf Sachalin, und im Paradies, das heißt auf der Insel Ceylon.“
Was mich angeht, ich lebe in einem ebenerdigen Haus am Rand eines Resorts, fast schon im Dorf. Im Morgengrauen der Hahn, dann der Lastwagen des Fischhändlers, dann Mönchsgesänge vom Tempel herüber, untermischt mit diversen Vogelrufen, dem Getrappel der Leguane unterm Dach, dann mein Nachbar, der sich zwecks ritueller Reinigung täglich erbricht, zuletzt eventuell die Affen, die Palmblätter und abgeknabberte Kerne auf das Blechdach meiner Hütte herunterwerfen, dass es nur so knallt.