Bisher waren historische Filmaufnahmen wegen des empfindlichen Materials schwer zugänglich. Digitalisiert und online, eröffnen sich jetzt ungeahnte Forschungsmöglichkeiten.
„Durch die Digitalisierung entsteht eine andere Art des Archivzugangs“, erklärt Ingo Zechner, Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts (LBI) für Geschichte und Gesellschaft. Das habe weitreichende Folgen: „Bisher bildeten der Archivar und sein Gedächtnis eine Schnittstelle oder einen Flaschenhals. Jetzt wird der Zugang auf technischer Ebene demokratisiert.“
Im Rahmen des im Horizon-2020-Programm geförderten EU-Projekts I-Media-Cities werden Filmaufnahmen aus neun europäischen Städten über einen Zeitraum von 90 Jahren online präsentiert und analysiert. Gibt der Nutzer beispielsweise das Stichwort „Straßenbahn“ und „1930“ ein, kann er so Aufnahmen von Straßenbahnen im Jahr 1930 aus Athen, Barcelona, Bologna, Brüssel, Frankfurt, Kopenhagen, Stockholm, Turin und Wien vergleichen.