Nationalbankchef Nowotny: "New York großer Gewinner des Brexit"

Europa schwäche sich mit dem Brexit selbst, sagt der Notenbankgouverneur. Er rechnet mit einer deutlichen Verlangsamung des Wachstums.

Notenbankgouverneur Ewald Nowotny rechnet zwar mit einer deutlichen Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, diese sei aber nicht vergleichbar mit der Krise nach 2008, sagte er im Gespräch mit dem "Standard". Beim Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland spielten Sonderfaktoren eine Rolle. Man müsse aber darauf achten, ob es bei Einmaleffekten bleibe oder ein strukturelles Problem gebe.

Kritik kommt von Nowotny an Italien. Italiens Wirtschaft stagniere seit zehn Jahren, "hier gibt es entgegen allen Erwartungen der Regierung in Rom rezessive Tendenzen." Mängel in der Wirtschaftspolitik ließen sich auch nicht mit den Nullzinsen der Europäischen Zentralbank argumentieren: "Eine schwache Regierung ist eine schwache Regierung. Bei jedem Zinsregime. Hier sehe ich keine kausale Verflechtung", so Nowotny zum "Standard".

Beim Brexit wiederum müsse man nüchtern zugeben, dass er negative Auswirkungen haben wird. "Es sieht aber so aus, als ob New York einer der großen Gewinner würde. New York hat im Vorjahr London als größtes Finanzzentrum der Welt abgelöst. Mit dem Brexit schwächt sich Europa selbst."

>>> Interview im "Standard".

(APA)

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