Trumps Familienexport

Wer keinem Fremden traut, besinnt sich gern der eigenen Familie. Für US-Präsident Donald Trump trifft beides zu.

Sein Misstrauen gegen offizielle Mitarbeiter wird nur noch von jenem gegen Experten übertroffen. Da mag es nicht verwundern, dass er – sollte es der lange Shutdown überhaupt ermöglichen – mit Schwiegersohn Jared Kushner und Tochter Ivanka zum Weltwirtschaftsforum nach Davos anreisen wird. Die beiden sind seine engsten Vertrauten. Jared tritt für ihn auch international in Erscheinung, und Ivanka ist nun sogar als künftige Weltbank-Chefin im Gespräch. Der US-Präsident hat bei der Bestellung des Nachfolgers von Jim Yong Kim ein Vorrecht, und seine Tochter konnte beim Aufbau eines Fonds für Unternehmensgründungen von Frauen einen ersten Fuß in die Tür der Weltbank setzen. Alles passt also zusammen. Doch wenn es Ivanka wirklich wird, macht Trump seine Familie zum Instrument des eigenen Machtexports – weit über die US-Grenzen hinaus. Dominiert dieser Clan künftig auch internationale Institutionen, wird die Welt noch abhängiger von den Stimmungsschwankungen dieses selbstgerechten Patriarchen sein. (wb)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.01.2019)

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