Container-Bergung in der Nordsee auf Montag verschoben

angeschwemmter Kuehlschrank im Watt nach dem Verlust von Containern der MSC Zoe in Sturm auf der No
angeschwemmter Kuehlschrank im Watt nach dem Verlust von Containern der MSC Zoe in Sturm auf der Noimago/blickwinkel
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Wegen der schlechten Wetterbedingungen ist eine Bergung derzeit nicht möglich. Ein Spezialschiff soll einen ersten Container aus dem Fahrwasser der Ems aufnehmen.

Die Bergung von Containern des Frachters "MSC Zoe" ist wegen schlechten Wetters erneut verschoben worden. Frühestens am Montag sei der erste Einsatz des Spezialschiffes "Atlantic Tonjer" möglich, das vor einer Woche vor der Mündung der Ems eingetroffen war. Dies teilte das niederländische Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft am Samstag in Den Haag mit. "Angesichts des Wetters und der Tiefe, in der die Container liegen, ist die Bergung nach Einschätzung des Kapitäns derzeit nicht möglich", sagte ein Sprecher.

Die "Atlantic Tonjer" mit einem Kran an Bord soll im niederländischen Auftrag so rasch wie möglich einen ersten Container aufnehmen, der im Fahrwasser der Ems liegt. Anschließend sollen weitere Container geborgen werden. Ein Erkundungsschiff, das ebenso wie das Bergungsschiff in der Nacht auf Samstag vom Hafen Ijmuiden in Richtung Ems-Mündung auslief, kehrte wegen des Sturms wieder in den Hafen zurück, teilte das Ministerium mit.

Bergung könnte Monate dauern

Die "MSC Zoe" hatte auf dem Weg nach Bremerhaven in der Nacht auf den 2. Jänner 291 Container verloren, darunter zwei mit gefährlichen Stoffen. Diese wurden noch nicht geortet. Insgesamt wurden bisher laut niederländischen Angaben 238 Container lokalisiert. Die meisten Container liegen auf dem Meeresboden nördlich der niederländischen Wattenmeer-Inseln auf der stark befahrenen Route des Frachtverkehrs, etwa 20 wurden bei Borkum geortet. 18 Container sowie deren Inhalt waren an den Stränden angespült worden.

Die Bergung aller Container wird vermutlich mehrere Monate dauern. Die niederländischen Behörden haben eine Untersuchung zu den Ursachen des Unglücks und möglichen Langzeitschäden für die Umwelt eingeleitet. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt. Nach Medienberichten, die sich auf niederländische Fischer berufen, soll der Frachter mit einem Tiefgang von 16 Metern eine Abkürzung genutzt haben, die nur 17 Meter tief ist.

Die Schweizer Reederei MSC hatte zugesichert, die Kosten für Bergung und Säuberung der Strände zu übernehmen. Allein auf den Ostfriesischen Inseln wurden bereits tonnenweise Ladungsreste und Müll angespült. Auf Borkum sind zahlreiche Helfer, darunter Behördenmitarbeiter, Freiwillige, Urlauber und Umweltorganisationen als Müllsammler im Einsatz.

(APA/dpa)

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