Lawinenabgänge und Überschwemmungen in Bayern

Die Zufahrt nach Balderschwang, wo eine Lawine ein Hotel traf, war am Wochenende gesperrt.
Die Zufahrt nach Balderschwang, wo eine Lawine ein Hotel traf, war am Wochenende gesperrt.APA/AFP/dpa/KARL-JOSEF HILDENBRA
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Eine Lawine traf ein Hotel im Allgäu, mehrere Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Im Norden Bayerns traten Flüsse über die Ufer.

Nicht nur in Österreich haben zu Wochenbeginn Schnee- und Regenfälle die Einsatzkräfte extrem gefordert. Das Winterwetter kommt aus dem Norden und so ist die Schnee-Situation auch im benachbarten Bayern äußerst angespannt. Eine Lawine traf Montagfrüh ein Hotel im Winterskiort Balderschwang, verletzt wurde nach Angaben eines Polizeisprechers niemand. Die Lawine mit einer Breite von 300 Metern drückte Fenster des Hotels ein, Schnee drang ins Gebäude ein. Im Norden Bayerns traten unterdessen Flüsse über die Ufer.

Einsatzkräfte konnten zunächst nicht mit Räumungsarbeiten bei dem Hotel im Allgäu beginnen. Experten mussten zuerst klären, ob sich weitere Schneebretter lösen könnten. Für die bayerischen Alpen galt die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Die Zufahrt zur Gemeinde Balderschwang war wegen der Gefahr von Abgängen seit Sonntag gesperrt. Rund 1300 Menschen saßen in dem Skiort fest. Am späten Sonntagabend hatte eine Lawine Teile der Bundesstraße 305 im Landkreis Berchtesgadener Land verschüttet. Verletzt wurde niemand, der Streckenabschnitt blieb gesperrt.

Seehofer reist in die bayerischen Alpen

Bundesinnenminister Horst Seehofer will sich am Montag ein Bild von dem seit Tagen andauernden Schneechaos in den bayerischen Alpen machen. Er besucht Helfer und Einsatzkräfte in Berchtesgaden und Neukirchen am Teisenberg. In Niederbayern entspannte sich in der Nacht hingegen die Lage. Die Zufahrtsstraßen zum Wintersportort Sankt Englmar bei Straubing sind wieder offen. Die Lifte im Skigebiet, Langlaufloipen und Wanderwege bleiben aber bis auf weiteres geschlossen.

Mehrere Flüsse und Bäche in Bayern traten in der Nacht über die Ufer. Vor allem in der Mitte und im Norden des Bundeslandes wurden teilweise Felder und Wiesen überflutet. Für den oberfränkischen Landkreis Kulmbach warnten die Behörden vor Überschwemmungen in bebauten Gebieten.

Auch in der Region Mittelfranken stellte sich die Polizei auf Überschwemmungen ein. "Das Hochwasser kommt langsam", sagte eine Polizeisprecherin in der Früh. In Niederbayern stiegen einem Polizeisprecher zufolge die Wasserstände leicht an. Straßen seien aber noch nicht überflutet.

(APA/dpa)

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