Neue Sonntags-"ZiB 2": Thür lässt Hofer Strache kritisieren

Kein einfacher Interviewpartner: Norbert Hofer.
Kein einfacher Interviewpartner: Norbert Hofer.(c) Screenshot
  • Drucken

Der frühere ATV-Moderator Martin Thür lockt in der neuen „Zeit im Bild 2 am Sonntag“ Norbert Hofer im Interview aus der Reserve. Durchaus mit neuem Stil - und ohne pädagogische Attitüde.

Die Moderation der neuen „Zeit im Bild 2 am Sonntag“ sei sein Traumjob, sagte der frühere ATV-Moderator Martin Thür kürzlich zur "Presse". Gestern war er nun zum ersten Mal in eben jenem ORF-Studio zu sehen, in dem er nun wöchentlich nach dem „Tatort“ aktuelle Nachrichten bringt. Und natürlich (konzeptuell gibt es wenig Unterschied zur klassischen "ZiB 2") einen Studiogast interviewt.

Dieser war gestern FPÖ-Verkehrsminister Norbert Hofer, der nach gut aufbereiteten Beiträgen zu den unglaublichen Schneemassen und der geplanten Steuerreform über zweiteres Thema befragt wurde. Hofer, auch FPÖ-Regierungskoordinator, vertritt derzeit stets Heinz-Christian Strache, der sich bekanntermaßen eine Väterauszeit nimmt. Der Minister, jedenfalls kein einfacher Gesprächspartner, beantwortete auch gleich die erste Frage (warum die Abschaffung der kalten Progression erst in ein paar Jahren in Kraft tritt) nicht einmal im Ansatz ("aber sie kommt").

Thür war gut vorbereitet, fragte klug nach, sprang rechtzeitig zu neuen Themen (etwa: Wird es Nachverhandlungen zur Mindestsicherung geben?) und stieg Norbert Hofer auch auf die Zehen. Weil Hofer sagte, die Bundesländer hätten die Gesetze des Bundes umzusetzen, hielt er ihm ein Zitat seines Parteichefs vor: Heinz-Christian Strache hatte im Wiener Wahlkampf versprochen, beim Thema Rauchen genau das nicht zu tun. Auf Thürs Frage ("Das heißt, Heinz-Christian Strache wäre hier auch falsch gelegen?") sagte Hofer: "Jeder muss Gesetze in Österreich umsetzen."

Insgesamt hartnäckig, aber schwungvoll (der Moderator ist übrigens Jahrgang 1982) und ohne pädagogische Attitüde lockte er Hofer - zumindest mit dem Strache-Zitat - aus der Reserve. Womit der St. Pöltener, der seit seinem Schulabschluss in der Fernsehbranche tätig ist, anderen ZiB-Moderatoren durchaus Konkurrenz machen kann. Gegen Ende des Interviews lobte der Verkehrsminister - im Anschluss an seine Kritik - sogar die "großartige Leistung" der Caritas. Ob er sich das so vorgenommen hatte?

P.S. Bis zu 911.000 Zuseher schalteten am Sonntag bei der Premiere der "ZiB 2" ein - ein sehr guter Wert. Allerdings war die Nachrichtenlage gestern durchaus interessant, was nicht jeden Sonntag so sein wird. Ob Thür auch bei mauen Neuigkeiten spannende (aktuelle) Interviews in der neuen „Zeit im Bild 2 am Sonntag“ führt, muss sich erst weisen.

Die Sendung zm Nachschauen >>>

Martin Thür im "Presse"-Interview >>>

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

"Grenzland" mit Brigitte Kren
Landkrimi

Asylwerber-Krimi aus dem Burgenland: "Hab's nicht so mit Multikulti-Küche"

Brigitte Kren gibt am Dienstag in "Grenzland" eine resolute Ermittlerin, die nach einem Mord einen verdächtigen Asylwerber sucht - und vor dem Mob zu beschützen versucht.
Talk im Hangar
TV-Notiz

Schlagabtausch über "soziale Kälte" im Hangar 7

In der Donnerstagsrunde auf Servus TV wurde über die "soziale Hängematte", Faschismus und Feindbilder diskutiert. Moderator Fleischhacker bewunderte dabei die "buddhistische" Gelassenheit der ÖVP-Vertreterin.
Der Schlagernachwuchs Lukas und Fabian am Weg zum Fanclub-Abend.
TV-Notiz

"Generation Zukunft" auf ATV: Die eine Jugend gibt es nicht

Der Privatsender beleuchtet die Einstellungen und Sorgen junger Österreicher in einer Reportage-Reihe. Durchmischter als in anderen ATV-Formaten.
Fast immer ein Lächeln auf den Lippen: Elisabeth Köstinger.
TV-Notiz

Köstinger in der "Zib 2": Symbolik einer Ministerin


Nur zwei wirklich konkrete Antworten gab Umweltministerin Elisabeth Köstinger gestern auf Armin Wolfs Fragen. Und: Das Plastiksackerl ist eher ein Sinnbild.
Der interimistische Leiter der "ZiB"-Wirtschaftsredaktion, Georg Ransmayr (links), war auch zu Gast.
TV-Notiz

Der ORF zu Gast beim ORF: Das neue Studio 2

Das neue Format des Nachmittagsfernsehens startete als Wohlfühlprogramm mit Sympathieträgern, etwa Marcus Wadsak als Nichtraucher.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.