Roger Schmidt: „China ist doch auch ein Abenteuer“

Head coach Roger Schmidt of Beijing Sinobo Guoan reacts as he watches his players competing against
Head coach Roger Schmidt of Beijing Sinobo Guoan reacts as he watches his players competing againstimago/Imaginechina
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Exklusiv. Ex-Salzburg-Coach Roger Schmidt, 51, arbeitet seit 2017 für Peking Guoan. Der Deutsche kennt Kultur- und Sprachprobleme, sieht finanzielle Reize. Er riet Marko Arnautović bereits im vergangenen Februar zum Wechsel.

Roger Schmidt kennt den österreichischen Fußball wie seine Westentasche. Von 2012 bis 2014 war der Deutsche in Salzburg engagiert, führte die Bullen zum Titel und Cupsieg. In seine Ära fällt aber auch das Düdelingen-Hoppala. Seit Juni 2017 arbeitet Schmidt in Peking, führte Guoan zuletzt zum Cupsieg und freut sich auf die asiatische Champions League AFC. Aktuell ist er sogar Tabellenführer in der chinesischen Liga. Er erzählt über Kultur und Hürden, die vor allem auf Sprache, Distanzen und Klima basieren. Er lobt aber auch Herausforderung, wirtschaftlichen Anreiz - und sportliche Anforderugen aus. Und, er erzählt, wieso Marko Arnautovic in der Chinese Super League sehr gut aufgehoben wäre - und das sagte er schon im vergangenen Februar, als erstmas über einen Transfer des Wieners spekuliert worden war.

Die Presse: Chinas Fußballliga gilt für Spieler wie Trainer aus Europa oder Südamerika als beliebte, weil hoch dotierte Destination. Wie läuft der Transfer ab, in ein so riesiges Land, mit einer ganz anderen Sprache?

Roger Schmidt:
Der Wechsel funktioniert wie überall in der Fußballwelt: es geht natürlich alles über Kontakte. Dafür gibt es Spezialisten, für China auch, weil es nicht einfach ist. Es ist eine ganz andere sprachliche Geschichte, ja. Der Fußball ist vergleichbar mit Europa, vom Spiel her, aber nicht vom Niveau. Das Besondere an China jedoch ist, dass es diese Ausländerregelung gibt. Nur vier Legionäre pro Klub erlaubt sind. Und nur drei dürfen in einer Super-League-Partie spielen.

Was meinen Sie mit Niveau?

Es gibt ein starkes Leistungsgefälle in der Mannschaft. Die Legionäre sind in der Regel absolute Topspieler und die Chinesen – bei allem Respekt – spielen noch nicht auf diesem Niveau. Aber, das ist für alle eine Herausforderung, vor allem für mich als Trainer. Auch an solchen Aufgaben kann man sehr viel Spaß haben. Und, es kommt auch guter Fußball heraus.

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