Peking will mit Konfuzius-Instituten sein Image im Ausland aufpolieren. Doch in den USA werden immer mehr der Kultureinrichtungen aus Angst vor politischer Einflussnahme geschlossen. In Österreich soll heuer das dritte Institut eröffnen.
Wien. „Harmonie“ lautet das Stichwort, unter dem der Gelehrte Konfuzius ein Comeback in der Volksrepublik feiert. Und als Namensgeber sogenannter Konfuzius-Institute soll er auch im Ausland zum mild lächelnden Aushängeschild für die Jahrtausende alte Kultur, Sprache und Schrift werden. Doch im Westen droht die „Soft Power“-Strategie, mit der Peking ein friedliches Bild Chinas als Land der Pandas, des Tees und der Kalligrafie vermitteln will, zu scheitern.
In den USA ist die Kritik besonders harsch. „Das kommunistische China infiltriert Universitäten, um sich in Lehrpläne einzumischen, Kritik verstummen zu lassen und intellektuelles Eigentum zu stehlen“, warnte der Republikaner Ted Cruz. Das FBI habe in einigen Fällen Ermittlungen eingeleitet, sagte Geheimdienstchef Christopher Wray.
Im vergangenen Jahr haben mehrere US-Universitäten ihre Verträge aufgekündigt, zuletzt am Mittwoch die Universität von Massachusetts Boston. In Österreich kommt hingegen das dritte Institut. Laut „Presse“-Informationen auch auf jahrelangen Wunsch der chinesischen Botschaft. Nach Wien und Graz soll bestenfalls heuer ein Institut an der Universität Salzburg eröffnet werden, sagt Rektor Heinrich Schmidinger der „Presse“.
An chinesisches Recht halten
Seit 1999 betreibt die Uni Salzburg das autonome China-Zentrum, das Chinesischkurse, Kulturveranstaltungen und Sommerschulen anbietet. Nun kommt das vom chinesischen Staat mitfinanzierte Institut hinzu. Es ermögliche Veranstaltungen, die sich am China-Zentrum nicht realisieren ließen, begründet Schmidinger die Entscheidung, die an der Uni auch auf Kritik stößt.