Coworking-Anbieter WeWork in Erklärungsnot

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Immobilien wurden laut Medienberichten auch vom eigenen Chef angemietet. Mehrere Investoren befürchten einen Interessenskonflikt.

Die Firma WeWork, die Büroplatz vor allem für Start-ups zur Verfügung stellt, ist unter Erklärungsdruck geraten: Vor kurzem wurde bekannt, dass sie Immobilien auch von ihrem eigenen Chef anmietet. Mitgründer Adam Neumann habe auf diese Weise als Vermieter bereits Millionen Dollar verdient, berichtete das "Wall Street Journal" am Donnerstag. Mehrere WeWork-Investoren zeigten sich besorgt über einen möglichen Interessenskonflikt, schrieb die Zeitung. WeWork konterte in einer Stellungnahme, Entscheidungen über solche Deals würden vom Verwaltungsrat abgesegnet und Anlegern offengelegt.

WeWork gehört zu den wertvollsten Start-ups der Welt und wurde in Finanzierungsrunden zuletzt laut Medienberichten mit mehr als 40 Milliarden Dollar (35 Mrd. Euro) bewertet. Das Geschäftsmodell ist, langfristig angemietete Immobilien anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Zu den Kunden gehört neben diversen Start-ups zum Beispiel auch IBM.

Neumann ist größter Einzelaktionär von WeWork und hat die Kontrolle über das Unternehmen dank Anteilsscheinen mit mehr Stimmrechten. Das "Wall Street Journal" und der Finanzdienst Bloomberg berichteten unter Berufung auf WeWork-Unterlagen aus dem vergangenen Jahr, das Unternehmen habe bisher 12 Millionen Dollar Mietzahlungen an eigene Manager geleistet und über die Laufzeit der Verträge würden noch 110 Millionen Dollar fällig. Über diese Geschäfte hatte bereits im März 2018 die Website "The Real Deal" berichtet, damals blieb das aber von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. (APA)

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