"Diese Bundesregierung ist respektlos gegenüber Fraueneinrichtungen", kritisiert Niederösterreichs grüne Landessprecherin Helga Krismer. Auch die Projektleiterin des Frauenvolksbegehrens ist "enttäuscht".
Die Kritik an den von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen für "mehr Frauensicherheit" in Österreich, reißt nicht ab. Für "überflüssig" hält Lena Jäger, Projektleiterin des Frauenvolksbegehrens, die von der Bundesregierung angekündigte Installierung einer neuen, dreistelligen Notrufnummer. "Es existiert bereits eine gut funktionierende, rund um die Uhr besetzte Helpline", meinte Jäger am Freitag in einer Aussendung.
Von den Plänen der Regierung ist Jäger "enttäuscht". "Ein zusätzliches Budget in der Höhe dessen, was letztes Jahr für Sturmgewehre der Polizei ausgegeben wurde, wäre nützlicher gewesen", schrieb sie weiter.
Solange Frauen nicht ökonomisch und sozial gleichgestellt sind, seien sie nicht sicher. Für den besten Schutz von Frauen vor Mord, häuslicher Gewalt, sexuellen Übergriffen und Belästigungen müssten Frauen gleichwertig und unabhängig sein. Dafür reiche es nicht, mit dem Finger auf die Ausländer zu zeigen. Die Ungleichheit von Mann und Frau sei in der katholischen Kultur Österreichs tief verankert und gehöre noch heute zum Alltag der Frauen.
Krismer: "Respektlos gegenüber Fraueneinrichtungen"
Helga Krismer, Landessprecherin der Grünen Niederösterreich, kritisierte in einer Aussendung, die Regierung budgetiere "im Bund für Frauen so viel wie ein Kilometer Autobahn kostet bzw. ein paar Meter der Umfahrung Zwettl". Man brauche "nichts Neues hinzustellen", sondern solle für eine entsprechende Bewerbung und Geld für bestehende Einrichtungen wie die Frauenhelpline sorgen.
"Diese Bundesregierung ist respektlos gegenüber Fraueneinrichtungen, kürzt lieber deren Mittel und stellt 'Neues' als PR-Gag vor den Vorhang", meinte Krismer. Das sei kontraproduktiv und mache jahrelange Frauenarbeit in Österreich zunichte.
(APA)