Ein Zahn, der Knieschmerzen verursacht? Ein Oberschenkel, der den wunden Blinddarm anzeigt? Ein kurzer Druck gegen das Bein, um die falschen Pillen auszusortieren? Nur in Österreich ist die Funktionelle Myodiagnostik als Methodik anerkannt.
Michael ist 54 Jahre alt. Gerade ging er mit Freunden den Karnischen Höhenweg – zwei Tage, vierzig Kilometer, 3500 Höhenmeter. Davor war er in Südamerika auf einer Trekkingtour. Der Oberösterreicher ist fit – zumindest ist er es heute wieder. Tatsächlich schwebte er in den vergangenen 24 Monaten mehr als einmal in Lebensgefahr: Sein Herz umgeben mittlerweile vier gitterförmige Stützen, Stents genannt. Ein Stück Vene musste aus seinem Fuß entnommen und als Bypass eingesetzt werden – da seine Herzkranzgefäße derart verengt waren, dass kaum noch Blut durchgepumpt wurde. Das Schlimmste aber, so erzählt er: „Alles ging extrem schnell, dabei war ich nie ein Risikopatient, ich ernähre mich gesund und ich gehe regelmäßig zum Arzt, um mich untersuchen zu lassen.“
Michaels Krankenakte erinnert an einen Abenteuerroman:
Im August 2016 bemerkte der Unternehmer Spuren eines Zeckenbisses an seinem Bein. Die „Wanderröte“, ein roter Kreis um die Bissstelle, war zu sehen. Fieber meldete sich an. Der Hausarzt verschrieb ihm eine zweiwöchige Antibiotikakur. Michael tat, wie es ihm aufgetragen wurde: Er schonte sich, nahm die Medikamente ein. „Sache erledigt“, hieß es sodann.