Schwarzarbeit: Linzer Firma betrog Staat um eine Million Euro

Die Presse/Clemens Fabry
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Das Personalleasing-Unternehmen soll 117 Beschäftigte nur geringfügig angestellt haben und den Rest der Stunden schwarz ausbezahlt haben. Nun ist der Sozialbetrug aufgeflogen.

Ein Sozialbetrug ist bei einer Linzer Firma aufgeflogen. Das als Verpackungsbetrieb getarnte Personalleasing-Unternehmen meldete 117 Beschäftigte nur für einen Bruchteil der Arbeitsstunden an. Der Rest wurde schwarz ausbezahlt. Der finanzielle Schaden für den Staat betrug im Jahr 2017 rund eine Million Euro, wie Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) in einer Pressemitteilung am Sonntag bekannt gab.

Etwa 450.000 Euro seien auf diese Art der Krankenkasse entgangen, für das Finanzamt wären dies rund 270.000 Euro gewesen. Die Firma soll sich laut Ministerium darauf spezialisiert haben, Hilfsarbeiter mit niedriger Qualifikation für ungelernte Tätigkeiten vermittelt zu haben. 160 Personen zumeist aus Osteuropa und dem Vorderen Orient waren auf diese Weise nur geringfügig angestellt. 43 von ihnen bestanden auf eine ordentliche Anmeldung ihrer Tätigkeit - daraufhin hätten sie dem Unternehmen bis zu 300 Euro in bar bezahlen müssen, um die volle Stundenanzahl angemeldet zu bekommen.

78 Dienstnehmer hätten zu der vorgetäuschten geringfügigen Beschäftigung noch Arbeitslosengeld bezogen. Der Schaden für das Arbeitsmarktservice belief sich demnach auf rund 200.000 Euro. Das Führungsteam der Verpackungsfirma müsse sich vor Gericht wegen Sozialbetrugs verantworten müssen, berichtete Löger. Ein verwaltungsrechtliches Strafverfahren wegen Schwarzarbeit wurde ebenfalls eingeleitet. Ebenso würden die betroffenen Dienstnehmer belangt, hieß es in der Aussendung.

(APA)

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