Mehr Pflegegeld für alle?

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++ THEMENBILD ++ PFLEGE / KRANKENPFLEGE / PFLEGEREGRESS / ALTENPFLEGE / GESUNDHEIT(c) APA/HELMUT FOHRINGER
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Berechnung. 26,3 Millionen Euro würde eine Erhöhung des Pflegegelds in allen sieben Stufen kosten.

Wien. Die Bundesregierung will das Pflegegeld erhöhen. Die Erhöhung soll laut Regierungsprogramm ab Pflegestufe vier erfolgen. Doch auch eine Anpassung schon ab Stufe drei oder auch in allen sieben Stufen ist derzeit im Gespräch.

Derzeit gibt es österreichweit 454.805 Bezieher von Pflegegeld. Würde ab Stufe vier erhöht, käme dies 146.685 Menschen zugute (32,3 Prozent aller Bezieher), ab Stufe drei wären es 229.146 pflegebedürftige Personen (50,4 Prozent). Sieht man sich die Mehrkosten für den Staat durch eine Erhöhung an, wären die Unterschiede aber gar nicht so eklatant. Ein Prozent mehr Pflegegeld würde die Steuerzahler ab Stufe vier jährlich knapp 16 Millionen Euro kosten, ab Stufe drei rund 20,5 Millionen Euro und für alle Bezieher rund 26,3 Mio. Euro.

Tatsächlich müsste die Erhöhung aber wohl viel höher ausfallen, denn Experten beklagen regelmäßig, dass das Pflegegeld seit seiner Einführung im Jahr 1993 rund 35 Prozent Wertverlust zu verzeichnen hatte. Erhöht wurde es seither nur fünfmal. Die in diesem Zeitraum eingetretene Inflation wurde bei Weitem nicht ausgeglichen.

Änderung der Stundenzahl?

Im Sozialministerium begrüßt man den Vorschlag von ÖVP-Klubobmann August Wöginger, eine Erhöhung in allen Pflegestufen vorzunehmen, grundsätzlich. „Diesen Weg würden wir gerne mitgehen. Allerdings wissen wir nicht, ob dieser Vorschlag von der gesamten ÖVP mitgetragen wird“, wurde in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der „Austria Presse Agentur“ erklärt. Ob an anderen Schrauben gedreht wird, etwa an einer Änderung bei der Stundenzahl des erforderlichen Pflegebedarfs in den verschiedenen Stufen, ließ man im Ministerium offen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2019)

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