Fotogene Zeitmesser von Leica

Uhren im Fokus: Leica-Mehrheitseigentümer Andreas Kaufmann.
Uhren im Fokus: Leica-Mehrheitseigentümer Andreas Kaufmann.(c) Leica
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Der kultige Kamerahersteller Leica entwickelt sich und bringt ab Februar zwei mechanische Uhren auf den Markt.

Leica „L1“ und Leica „L2“. Exklusiv:
Leica „L1“ und Leica „L2“. Exklusiv: (c) Leica
Eigenes Kaliber. Das Handaufzugskaliber fertigt Lehmann für Leica.
Eigenes Kaliber. Das Handaufzugskaliber fertigt Lehmann für Leica.(c) Leica

Uhren von einem Kamerahersteller – eine Idee, die aus dem Rahmen fällt? Nicht für den Österreicher Andreas Kaufmann, Mehrheitseigentümer der Leica Camera AG aus Wetzlar: „Für mich schließt sich damit fast der Kreis, denn Gründer Ernst Leitz war ja zunächst in der Schweizer Uhrenindustrie tätig, bevor er 1864 nach Wetzlar kam!" Die ersten konkreten Ideen, mechanische Uhren herzustellen, gab es bei Leica in den 1980er- und 1990er-Jahren, vor allem, als die Zeit der Quarzuhren langsam wieder zu Ende ging. Doch erst im Jahr 2012 entschloss sich Kaufmann, die Idee auch zu realisieren. Dafür gründete der 65-Jährige auf dem Firmengelände von Leica die Ernst Leitz Werkstätten GmbH, die auch die Endfertigung der Uhren übernimmt. Mit dem Design der beiden ersten Uhren-Modelle „L1" und „L2" beauftragte er Achim Heine, der bereits das Design vieler Produkte des Kameraherstellers geprägt hat. Kaufmann und Heine waren sich rasch einig, nur vier, fünf Designelemente aus dem Kamerabau interpretativ zu verwenden, wie etwa filigrane Skalen, bombiertes Glas oder einen Rubin, der den berühmten roten Leica-Punkt auf der Krone zitiert. Das Herzstück der Zeitmesser ist das Handaufzugswerk, das komplett neu entwickelt wurde und durch den Sichtboden aus Saphirglas betrachtet werden kann. Kreation, Konstruktion und ein Großteil der verbauten Komponenten kommen von der Schwarzwälder Manufaktur Lehmann, somit sind alle Modelle „made in Germany". Die Leica „L1" verfügt neben Zeit und Datum auch über eine Gangreserve- sowie Kronenfunktionsanzeige. Die patentierte Krone wird kurz gedrückt, um in die Zeiteinstellung zu kommen. Dabei springt auch der Sekundenzeiger auf null, was die sekundengenaue Einstellung vereinfacht. Für die Schnellverstellung des Datums gibt es einen Drücker bei zwei Uhr. Die Leica „L2" besitzt darüber hinaus eine zweite Zeitzone sowie einen Tag-Nacht-Indikator bei vier Uhr. Geplant ist vorerst eine Serienproduktion von 400 bis 500 Stück zu einem Verkaufspreis ab 9900 Euro. Ab Februar sollen die Uhren zunächst in Asien zu kaufen sein, dann folgen Europa, Amerika und Australien. Dem Magazin „Capital" erklärte Kaufmann, das Projekt sei ein „Risikoinvestment, das er als persönliches Abenteuer" begonnen habe. Ein Abenteuer, das sich lohnen könnte.

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