Test: Welcher Typ Held bin ich? - Teil 3

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Der Antiheld

Francis Underwood in House of Cards ist ein Antiheld. Don Draper in Mad Men auch und Walter White in Breaking Bad ohnehin. Was die drei verbindet: Sie verfolgen keine edlen Motive. Sie haben keine hehre Mission. Sie gehen über Leichen – und haben dennoch unsere Sympathien. Fasziniert verfolgen wir Folge um Folge ihr böses Tun. Warum? Weil wir damit unsere eigene dunkle Seite ausleben können. Ohne dass jemand zu Schaden kommt.

Auch im Karrierekontext gibt es gelegentlich solche Antihelden, also Menschen, die tun, was eigentlich nicht getan werden darf. Edward Snowden ist so einer, der, seinen eigenen Regeln folgend, Amerikas finstere Geheimnisse öffentlich machte. Der Preis ist hoch. Seit 2013 lebt Snowden im russischen Exil. Kehrt er jemals in die USA zurück, wandert er lebenslang hinter Gitter.

Falls Sie also eine Karriere als Antiheld anstreben, wägen Sie sehr sorgfältig Kosten und Nutzen ab. Was einmal getan ist, lässt sich nicht mehr zurücknehmen.

Der Eroberer

Von Aguirre, der Zorn Gottes über Odysseus und Marco Polo bis zur Transformers-Serie: Immer geht es um Menschen mit Mission. Die ist so groß und gewaltig und unvorstellbar, dass sich außer ihm kaum jemand darauf einlässt. Der Eroberer muss sich gewaltig anstrengen, um Gefolgsleute und Financiers zu finden und ihnen seine Vision einzupflanzen.

In früheren Zeiten ging es um die Eroberung der realen Welt. Meist ging es um Inseln, Landstriche oder neue Kontinente. Im Karrierekontext geht es um Kreativität, Visionen und Innovationen, die real werden sollen. Steve Jobs wollte Personal Computer für jedermann bauen. Der Rest ist Geschichte.

In Hollywood-Eroberungsfilmen kommt regelmäßig ein bestimmtes Element vor: die Ablenkung. Der Held soll von seiner Mission abgebracht werden, meist von schönen Frauen oder familiären Pflichten. Nur James Bond bringt locker beides unter einen Hut.

(c) Werner Herzog Film/Arthaus Filmverleih

Die Botschaft für Sie: Als Eroberer müssen Sie sich fokussieren und nicht ablenken lassen, sprich: Auf alles andere verzichten. So mancher Start-up-Gründer nickt jetzt heftig.

Vor noch etwas müssen sich Eroberer hüten: Vor ihrem Ego. Die meisten sind extrem anfällig für Lob und Schmeichelei, weil sie tief drinnen nach Achtung und Anerkennung gieren. Der Trick: Nur wer darauf pfeift, bekommt sie.

Der Messias

Hier geht es nicht um Religion. Nicht um Jesus, Buddha oder Mohammed. Obwohl diese und messianische Helden einiges gemeinsam haben: Ihr Glaube verändert die Gesellschaft. In letzter Konsequenz tragen sie zur Zerstörung eines alten Systems und zur Schaffung eines neuen bei.

Zu abstrakt? Hollywood macht es konkret. In der Hunger-Games-Trilogie bringt Katniss Everdeen dank ihrer Kampf- und Leidensfähigkeit die verhasste Regierung zum Sturz. In Matrix führt Neo als Held wider Willen den Aufstand der Rebellen an.

Selbst in Game of Thrones wird die Drachenmutter Daenerys Targaryen zeitweise als Messias inszeniert, etwa wenn sie verzweifelte Sklaven befreit.

(c) Lionsgate

Falls Ihre Ambitionen in diese Richtung gehen: Als Messias stilisiert man sich nicht einfach so. Dazu braucht es mehr. Man muss eine Story im Gepäck haben, eine wirklich außergewöhnliche Lebensgeschichte. Schon in frühester Kindheit muss man besondere Talente bewiesen haben. Typisch sind auch erfolgreich absolvierte Pilgerreisen, am besten durch eine Wüste. Das Erscheinen eines Messias wird von Engeln, Visionen und anderen unerklärlichen Phänomenen angekündigt. Und es braucht, eh klar, ein Volk, eine Gesellschaft, ein Unternehmen, das in bitterer Not ist.

Bevor Sie jetzt beschließen, sich als Messias zu inszenieren, noch eine Warnung. Die wenigsten Vertreter dieser Heldengattung starben als zufriedene alte Männer oder Frauen. Im Gegenteil. Um ihren Status zu erreichen, mussten sie bereit sein, das höchste aller Opfer zu bringen: ihr Leben. In gewisser Weise machte sie das unsterblich. Aber wollen Sie das?

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