Fischer: Sieg-Heil-Sager als „Kritik“

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Bundespräsident Fischer geht in die Offensive: „Jeder weiß, wo ich stehe und wie das gemeint war.“ Die FPÖ sieht hingegen großen "Erklärungsbedarf".

Wien (red./APA). Sein „Sieg Heil“-Sager während einer Nationalratssitzung im Dezember 1989 sei als „Kritik am Stil der FPÖ“ zu verstehen gewesen. Das erklärte Bundespräsident Heinz Fischer am Mittwoch. Fischer hatte mit diesen Worten die Rede eines FPÖ-Abgeordneten kommentiert, der über die Parteienfinanzierung sprach. Eine Fischer-Sprecherin hatte zuvor gemeint, das Protokoll sei lückenhaft. Fischer habe nicht „Sieg Heil“ gerufen, sondern die Sieg-Heil-Mentalität der FPÖ angeprangert.

Die Abgeordneten hätten seine damalige Aussage jedenfalls richtig verstanden, erklärte Fischer. Klar sei auch, dass er den Nationalsozialismus nicht gutgeheißen habe. „Jeder weiß, wo ich stehe und wie das gemeint war“, so Fischer. Mehr gebe es dazu nicht zu sagen. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl erklärte hingegen, der Erklärungsbedarf Fischers werde „immer größer“. Für den Zwischenruf habe es keine inhaltliche Veranlassung gegeben. Der Vorfall festige „das Bild eines roten Agitators und Provokateurs“. Stefan Bachleitner, Koordinator der Fischer-Wahlkampagne, verteidigte darauf den Bundespräsidenten. Kickls Worte würden von „Panik“ zeugen, weil FPÖ-Kandidatin Barbara Rosenkranz bei den Wählern nicht ankomme. Fischer habe 1989 nur der FPÖ einen Spiegel vorgehalten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.04.2010)

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