Christina Krumböck hatte zuvor als Bewerberin um den Chefposten des Landesverwaltungsgerichts Burgenland für Aufruhr gesorgt. Die Landtagsdirektion ist künftig keine Nebentätigkeit, sondern ein Hauptamt.
Das Burgenland bekommt eine neue Landtagsdirektorin: Christina Krumböck (38), bisher Büroleiterin von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), wird diese Funktion mit 1. März übernehmen. Das teilte Landtagspräsident Christian Illedits (SPÖ) am Freitag mit. Die Bestellung Krumböcks war auf Vorschlag von Illedits erfolgt und ist von der Landesregierung bereits beschlossen worden. Die Kandidatur Krumböcks als Präsidentin des Landesverwaltung (LVwG) im Burgenland hatte davor für Aufruhr gesorgt. Niessl selbst gibt im Februar sein Amt an Hans Peter Doskozil (SPÖ) weiter.
Krumböck amtiert künftig als hauptamtliche Landtagsdirektorin. Bisher waren die Aufgaben von einer Verwaltungsbeamtin in Form einer Nebentätigkeit ausgeübt worden. "Die hauptamtliche Besetzung der Position der Landtagsdirektorin unterstreicht die Wichtigkeit und den Stellenwert dieser Funktion", meinte Illedits: "Damit wird die Arbeit der Landtagsdirektion an Effizienz gewinnen und das Burgenland folgt damit dem österreichweiten Trend."
Wendepunkt für "hervorragende Juristin" nach skurriler Ausschreibung
In sieben der neun Bundesländer Österreichs - Ausnahmen seien lediglich Oberösterreich und bisher auch das Burgenland - würden nämlich die Aufgaben des Landtagsdirektors zu hundert Prozent von einer Person ausgeübt. Mit der nun erfolgten Bestellung seien Legislative und Exekutive "strikt getrennt", womit die Unabhängigkeit für diese Position außer Frage stehe, argumentierte der Landtagspräsident, der Krumböck eine "hervorragende Juristin" mit "viel Erfahrung" nannte.
Krumböck hatte sich im Sommer um die Position der Präsidentin des LVwG beworben. Dies rief Kritiker auf den Plan, die mutmaßten, das Auswahlverfahren sei auf sie zugeschnitten. Im Jänner zog Krumböck ihre Bewerbung um die Präsidentenstelle zurück.
Gegen Krumböcks Bewerbung als Gerichtspräsidentin hatte es weitreichende Proteste gegeben. Die Richter des LVwG etwa wandten sich mit einer eigenen Pressekonferenz gegen die Bewerbung, die als Versuch der "Freunderlwirtschaft" durch Niessl gesehen wurde.
In der Ausschreibung des Präsidentenposten wurden Kandidaten gesucht, die unter 40 Jahre alt sind - dieses Alterskriterium traf Krumböck zu. Einige Richter des LVwG schieden hingegen aufgrund der Vorgabe von vornherein aus.
(APA)