EU-Wahl: Vorarlberger ÖVP-Kandidat gegen Beitritt der Türkei

Der 25-jährige Christian Zoll will sich zudem für nur einen EU-Parlamentssitz einsetzen.

Der Vorarlberger ÖVP-Kandidat zur EU-Wahl, Christian Zoll (25), hat sich am Freitag gegen einen EU-Beitritt der Türkei ausgesprochen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hielt es Zoll für der europäischen Identität abträglich, "wenn die Beitrittsverhandlungen in die Länge gezogen werden". Zudem machte er sich für nur einen Amtssitz des EU-Parlaments stark.

Die EU müsse zu sich selbst und ihren Bürgern ehrlich sein, meinte Zoll, der auf der ÖVP-Liste zur EU-Wahl auf Platz neun steht. In der Türkei würden Demokratie, Pressefreiheit und Meinungsfreiheit keineswegs dem europäischen Standard entsprechen, sprach er sich für einen Abbruch der Beitrittsverhandlungen aus. Als strukturelle Verbesserung der EU schlug Zoll künftig nur einen Amtssitz des Europäischen Parlaments vor. "Dieser Wanderzirkus kostet die Steuerzahler jährlich Hunderte Millionen Euro", so der Kandidat, der sich um einen Sitz im EU-Parlament bewirbt.

Wallner freute sich, dass Zoll "den besten Platz auf der Bundesliste erhalten hat, den ein Vorarlberger für die EU-Wahl jemals hatte" (Platz neun, Anm.). Das Vorzugsstimmenmodell schaffe für die Vorarlberger die Möglichkeit, "einen von uns nach Brüssel zu bringen, der sich dort bei den großen, überregionalen Themen einsetzt", so der Landeshauptmann.

(APA)

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