Wo bleibt die Wärme?

„Wenn Sie sehen wollen, wo die Erwärmung vor sich geht“, rät die jüngste Klimaforschung, „schauen Sie in die Ozeane!“
„Wenn Sie sehen wollen, wo die Erwärmung vor sich geht“, rät die jüngste Klimaforschung, „schauen Sie in die Ozeane!“(c) REUTERS (Jonathan Bachman)
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Die CO2-Werte sind gestiegen, die Temperaturen nicht: 2018 war global kühler als 2017 und 2016. Die Lösung des Rätsels könnte in den Meeren liegen.

Das Jahr 2018 war – global – das viertwärmste der Messgeschichte. Das heißt auch, dass es nicht das wärmste war, es war etwas kühler als 2017 (0,09 Grad Celsius) und noch etwas kühler als 2016 (0,19), so bilanzierte vorläufig die zuständige World Meteorological Organisation (WMO). Auch zuvor ging es bei der Erwärmung nicht ständig hinauf, seit 1998 war sie auf hohem Niveau, stieg aber kaum. Das hatte sie zuvor getan; seit Ende der 1970er-Jahre, es hatte dazu geführt, dass die WMO und die Uno-Umweltbehörde Unep 1985 bzw. 1987 bei Tagungen in Villach Alarm geschlagen hatten: „Es herrscht nun allgemeine Übereinstimmung darüber, dass es bei Fortsetzung des gegenwärtigen Trends der Treibhausgasemissionen eine globale Erwärmung geben könnte, die größer als jede in der Geschichte der Menschheit ist.“

Die Politik reagierte rasch, 1988 stand das Thema ganz oben auf der Agenda – die Uno gründete ihren Klimabeirat IPCC –, die Sorgen waren breit gefächert, es ging nicht nur um ein Ansteigen der Temperaturen, sondern auch um eines der Meere, es ging um das Wandern von Krankheiten, v. a. der Malaria, in den Norden – zu uns –, es ging um das Artensterben. Das hatte es bisher nicht gegeben – mit vielleicht einer Ausnahme, der einer Ratte (Melomys rubicola) auf einer Insel Australiens –, im Gegenteil, viele Arten profitierten von der wärmebedingten Erweiterung der Lebensräume, Schmetterlinge in Europa etwa tun es, der Admiral (Vanessa atalanta) bleibt heute ganzjährig in England, das er früher nur im Sommer besucht hat, die britische Butterfly Conservation hat es 2011 gefeiert.

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