Süchtige Teenager: Wie die E-Zigarette „Juul“ zieht

Sie sieht aus wie ein USB-Stick und dampft ordentlich: In den USA hat sich die E-Zigarette Juul vor allem unter Jugendlichen rasant verbreitet.
Sie sieht aus wie ein USB-Stick und dampft ordentlich: In den USA hat sich die E-Zigarette Juul vor allem unter Jugendlichen rasant verbreitet.(c) Gabby Jones/Bloomberg
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Die umstrittene E-Zigarette der US-Marke „Juul“ ist seit Kurzem auch in Deutschland erhältlich. Ärzte und Experten warnen vor der stark nikotinhaltigen Ware.

Als wäre es nicht schon schwierig genug. Während sich halb Europa dem Kampf gegen Nikotinsucht und Zigaretten widmet, hat ein Start-up geschafft, wovon Zigarettenproduzenten nur träumen. Sie haben eine E-Zigarette entwickelt, die stark nikotinhaltig ist und damit schnell süchtig macht. Sie ist klein, hat die Form eines USB-Sticks und ist damit das, was sie wirklich gefährlich für Jugendliche macht: Sie ist cool.

Und an das Wort „cool“ haben die Produzenten der Marke wohl auch gedacht, als sie den Namen entwickelt haben. Juul. Entwickelt wurde sie auch von zwei jungen Menschen, zwei Stanford-Studenten. Die nach eigenen Angaben das Ziel hatten, die E-Zigarette für Menschen zu entwickeln, die mit dem Rauchen aufhören wollen.

Das ging offenbar nach hinten los. In den USA ist Juul sehr beliebt bei Jugendlichen. Ein Renner auf dem Pausenhof, was Eltern und Lehrer gleichermaßen alarmiert. Die Ausbreitung der E-Zigarette habe „Ausmaße einer Epidemie erreicht“, meinte dazu der Chef der US-Arzneimittelbehörde FDA, Scott Gottlieb, bereits im September 2018. Jeder vierte bis fünfte Teenager dampft dort mittlerweile. Für viele dürfte es der erste Kontakt mit dem Suchtmittel Nikotin sein.

Verkaufsstart in Deutschland

Doch Juul ist kein amerikanisches Problem. Mittlerweile dürfen sich auch Eltern, Lehrer sowie Politiker und Behörden in Europa Sorgen machen.

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