Venezuela: Militärattache erkennt Maduro nicht mehr an

Venezuelan Colonel Jose Luis Silva, VenezuelaâAeOes Military Attache at its Washington embassy to the United States, is interviewed by Reuters after announcing that he is defecting from the government of President Nicolas Maduro in Washington
Venezuelan Colonel Jose Luis Silva, VenezuelaâAeOes Military Attache at its Washington embassy to the United States, is interviewed by Reuters after announcing that he is defecting from the government of President Nicolas Maduro in WashingtonREUTERS
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Jose Luis Silva, Militärattache Venezuelas in Washington, erkennt Nicolas Maduro nicht mehr als legitimen Staatschef an. Er unterstützt Parlamentspräsident Juan Guaido

Der Militärattache Venezuelas in Washington, Jose Luis Silva, hat seine Vorgesetzten in Caracas darüber informiert, dass er Nicolas Maduro nicht mehr als legitimen venezolanischen Staatschef anerkennt. Auch mit Guaido habe er gesprochen, sagte Silva am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.

Maduro sei ein Usurpator, so Silva. Er fordere seine "Brüder" beim Militär auf, Parlamentspräsident Juan Guaido als Interimsstaatschef zu unterstützen. Diese Haltung sei "im Einklang mit der Verfassung und den Gesetzen Venezuelas", sagte Silva.

Maduro hatte am 10. Jänner offiziell seine zweite Amtszeit angetreten. Der größte Teil der Opposition hatte die Präsidentschaftswahl vom Mai 2018 aber boykottiert und erkennt das Ergebnis nicht an. Am Mittwoch hatte sich der oppositionelle Parlamentspräsident Guaido bei Massenprotesten zum Interimspräsidenten erklärt. Die USA und eine Reihe weiterer westlicher und lateinamerikanischer Staaten erkannten ihn umgehend an.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hatte zuvor mit "weiteren Maßnahmen" der Europäischen Union gedroht, sollten in dem südamerikanischen Krisenstaat in den kommenden Tagen keine Neuwahlen ausgerufen werden. Zu den möglichen Maßnahmen zähle auch die Frage der Anerkennung Guaidos. Einige EU-Staaten, darunter Deutschland, setzten Maduro eine Frist von acht Tagen für die Ausrufung von Neuwahlen und drohten andernfalls mit der Anerkennung Guaidos.

(APA/AFP)

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