Altersvorsorge: Forderung nach mehr Förderung

Jeder dritte Österreicher glaubt, dass es das staatliche Pensionssystem in der heutigen Form bei seinem Pensionsantritt nicht mehr geben wird.
Jeder dritte Österreicher glaubt, dass es das staatliche Pensionssystem in der heutigen Form bei seinem Pensionsantritt nicht mehr geben wird. (c) REUTERS (Christian Hartmann)
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S-Versicherung und Erste Bank plädieren dafür.

Wien. Erste Bank und S-Versicherung sprechen sich für eine höhere Förderung bei der privaten Altersvorsorge aus. In der betrieblichen Vorsorge wäre demnach eine Verdoppelung des Freibetrages gemäß § 3 EStG von derzeit 300 auf 600 Euro sinnvoll. Zugleich sollten längerfristige private Veranlagungen steuerlich begünstigt werden und etwa ab 20 Jahren Veranlagungsdauer die Kapitalertragsteuer (KESt) wegfallen.

Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank Österreich, hält die 136 Euro, die die Österreicher monatlich laut einer Umfrage im Schnitt für die private finanzielle Pensions- und Gesundheitsvorsorge auf die Seite legen, für zu wenig, wie er am Mittwoch in einem Pressegespräch sagte.

Topthemen

Laut der im Auftrag von Erste Bank und S-Versicherung von IMAS durchgeführten, repräsentativen Studie für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren finden sich im Zusammenhang mit der eigenen Pension Gesundheit (87 Prozent) und finanzielle Sorgen (73 Prozent) unter den Topthemen.

Nur 36 Prozent beschäftigen sich auch mit der persönlichen Lebenserwartung. Erwartet wird im Durchschnitt ein Lebensalter von 82,8 Jahren.

Jeder dritte Österreicher glaubt, dass es das staatliche Pensionssystem in der heutigen Form bei seinem Pensionsantritt nicht mehr geben wird. Für 86 Prozent ist die finanzielle Vorsorge wichtig.

Eine Frage der Disziplin

Die Hauptthemen sind: Pension, Gesundheit und Familie. Pflege hat noch keinen hohen Stellenwert. Pflegevorsorge sollte gefördert und in die Zukunftsvorsorge integriert werden, meint Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen Versicherung. Er rät, mit der Pensionsvorsorge rechtzeitig zu starten, gegebenenfalls mit kleinen Beträgen. Wichtig sei Disziplin. 30 bis 40 Jahre müsste Geld angespart werden.

Bei der Veranlagung für die Vorsorge wollen die Österreicher laut Studie kein bzw. nur ein geringes Risiko. (APA/est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2019)

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