Kirche distanziert sich vom „Christen“ Rudolf Gehring

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Kirche distanziert sich bdquoChristenldquo(c) APA (HERBERT PFARRHOFER)
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Der Wiener Generalvikar Franz Schuster kritisiert die Wahlkampfauftaktveranstaltung Gehrings am Dienstag mit einer Messfeier in einer Pfarrkirche in Wien-Döbling. Rudolf Gehring wies die Kritik zurück.

Wien (red.). Die katholische Kirche distanziert sich vom Präsidentschaftskandidaten Rudolf Gehring von der „Christlichen Partei Österreichs“. In einem an alle Pfarrer und Mitarbeiter der Erzdiözese Wien versandten Rundschreiben kritisiert der Wiener Generalvikar Franz Schuster die Wahlkampfauftaktveranstaltung Gehrings am Dienstag mit einer Messfeier in einer Pfarrkirche in Wien-Döbling.

„Jede Instrumentalisierung des Gottesdienstes und kirchlicher Gebäude für politische Zwecke ist entschieden abzulehnen“, so Franz Schuster. „Parteipolitik hat im gottesdienstlichen Raum nichts verloren.“

Rudolf Gehring wies die Kritik zurück: „Man wird mir meinen Glauben nicht einschränken.“ Er habe die Parteipolitik aus der Kirche herausgehalten, und er würde auch als Bundespräsident immer wieder in die Messe gehen.

Gehring schoss sich am Donnerstag vor allem auf Heinz Fischer ein. Man habe den Eindruck, dass dieser „sich nur dann an die Verfassung hält, wenn es ihm genehm ist“, spielte Gehring auf das Scheitern der Aufhebung des Habsburger-Verbots vor der Wahl an. Die SPÖ habe sich quergelegt, da Fischer keinen zusätzlichen Kandidaten gewollt habe. Außerdem schweige die Hofburg zur sozialen Situation vieler Menschen. Gehring verwies auf den Fall eines Vaters, der Schwierigkeiten habe, eine Schulausbildung für seinen behinderten Sohn zu finden, und damit bei Fischer abgeblitzt sei.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.04.2010)

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