Was Wiens neue Eventhalle bringt

Hier, in Neu Marx, soll die neue Eventhalle innerhalb der nächsten Jahre entstehen.
Hier, in Neu Marx, soll die neue Eventhalle innerhalb der nächsten Jahre entstehen. (c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Die angekündigte Wiener Veranstaltungshalle für 20.000 Besucher wird in Neu Marx gebaut – um 250 Millionen Euro. Auftreten könnten dort Größen wie U2.

Wien. Die Entscheidung ist gefallen. Bürgermeister Michael Ludwig und Finanzstadtrat Peter Hanke präsentierten am Mittwoch den Standort samt ersten Details zu der neuen Multifunktionshalle für 20.000 Besucher, die vor Monaten bei einer SPÖ-Klausur am Wiener Kahlenberg angekündigt wurde.

„Denn die Wiener Stadthalle ist in die Jahre gekommen, wir haben deshalb zehn neue Standorte geprüft“, erklärte Ludwig. Nun sei die Entscheidung für Neu Marx im dritten Bezirk gefallen, so Ludwig. Die Details: Der Spatenstich für das Projekt soll übernächstes Jahr erfolgen, die Eröffnung im Jahr 2024. Stattfinden sollen in dieser Megahalle große Konzert- und Sportevents. So soll die Halle so konzipiert werden, dass auch internationale Superstars wie beispielsweise U2 dort auftreten können.

„Architektonische Landmark“

Die Baukosten werden mit 250 Millionen Euro angegeben. Hier sollen (im Gegensatz zum Spital Nord) auch die Finanzierungskosten einberechnet werden. Wobei der Kostenrahmen auch eingehalten werden muss, so Finanzstadtrat Peter Hanke, der dafür einen Generalunternehmer ausschreiben und Partner aus der Wirtschaft für das Projekt gewinnen will – damit sich eine Kostenexplosion wie beim Spital Nord nicht wiederholt. Deshalb könnte die Halle als PPP-Modell (Public-Private-Partnership) umgesetzt werden. Es könnte aber auch die Stadt die Finanzierung und den Betrieb selbst stemmen, so Hanke.

Erste Aufträge wie die Bauaufsicht sind bereits ausgeschrieben worden, wenn sich ein großer Partner findet, könnte die derzeit Wien-Holding-Arena genannte Veranstaltungshalle auch den Namen des Partners übernehmen; analog des Allianz-Stadions von Rapid Wien. Jedenfalls möchte Ludwig mit dem Projekt eine „architektonische Landmark“ setzen. Sicherstellen soll das ein Architekturwettbewerb im zweiten Halbjahr.

Für die Megahalle waren zehn potenzielle Standorte untersucht worden – darunter Hauptbahnhofgelände, Seestadt Aspern, Dusika-Stadion. Neu Marx habe „mit deutlichem Vorsprung“ gewonnen, wie am Mittwoch betont wurde. Auch, weil das Gelände zentral liegt und mit zwei U3-Stationen angebunden ist, wie Hanke betonte.

Mit dem Projekt soll auch die Entwicklung des Gebietes bei der nahen denkmalgeschützten Marx-Halle und dem Media Quarter Marx vorangetrieben werden – auf den später verbleibenden 20.000 m2 Grundfläche beispielsweise mit dem Ausbau des dortigen Vienna BioCenter. Auch könnte der derzeit dort noch verbleibende Platz beispielsweise für Gastronomie und Hotellerie genutzt werden.

Zur bestehenden Marx-Halle erklärte Ludwig: Diese werde bestehen bleiben, hier gebe es Synergieeffekte. Und auch die Wiener Stadthalle wird nicht ausrangiert. Sie wird in den nächsten Jahren schrittweise saniert und soll für kleinere (Kultur-)Events und auch für den Breitensport zur Verfügung stehen, wurde betont.

Positive Reaktionen

Die Ankündigung sorgte für zahlreiche (positive) Reaktionen. „Die Standortentscheidung für Neu Marx ist die beste, auch aus unserer Sicht. Denn Wien braucht dringend eine neue Sport- und Eventstätte von internationalem Format“, erklärte Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Wien. Wien-Tourismus-Direktor Norbert Kettner zeigte sich ebenfalls begeistert: „Die neue Wien-Holding-Arena für rund 20.000 Menschen bedeutet eine neue Dimension für Großevents, die einer wachsenden Weltstadt sowie Wiens Bedeutung als zentraleuropäische Metropole entspricht.“ Diese in Planung befindliche Arena brauche den internationalen Vergleich nicht zu scheuen.

Zustimmung kam sogar von der Opposition: „Ein zukunftsträchtiges Standortkonzept für Neu Marx ist längst überfällig“, erklärte Christoph Wiederkehr, Klubchef der Wiener Neos, der aber forderte: „Das 250 Millionen Euro teure Bauvorhaben braucht jedenfalls eine umfassende laufende und unabhängige Kontrolle, damit die Kosten nicht aus dem Ruder laufen und es keinen neuen Bauskandal gibt.“ (stu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2019)

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