Donnerstag, der Dauer-Demo-Tag

Seit 4. Oktober 2018 treffen sich Regierungsgegner wieder wöchentlich zu den Donnerstagsdemos – ob bei Hitze oder Kälte.
Seit 4. Oktober 2018 treffen sich Regierungsgegner wieder wöchentlich zu den Donnerstagsdemos – ob bei Hitze oder Kälte. (c) AFP /JOE KLAMAR
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Seit vier Monaten ziehen Regierungsgegner auf jeweils neuen Routen durch Wien. Sie wollen die Donnerstagsdemos aus dem Jahr 2000 wieder aufleben lassen - mit Technomusik, „Kickl“-Reimen und Feuerwerkskörpern.

Wien. „Was ist heute für ein Tag?“ Mit dieser Frage stimmen sich Regierungsgegner jede Woche aufs Neue ein. „Donnerstag“, lautet die Antwort, denn Donnerstag ist in Wien seit nunmehr vier Monaten Demo-Tag. Auch heute wird wieder gegen die türkis-blaue Regierung protestiert – organisiert von der Initiative Wieder Donnerstag.

Es ist ein Versuch, die berühmt gewordenen Donnerstagsdemos wieder aufleben zu lassen, die im Jahr 2000 gegen die Koalition zwischen ÖVP und FPÖ begannen – und zumindest 100 Wochen lang jeden Donnerstag stattfanden. Wie es scheint, dürfte der Versuch gelingen, zumindest in einem wesentlich kleineren Ausmaß.

Während Proteste im Jahr 2000 die Schüssel-Haider-Regierung zwangen, zur Angelobung durch einen unterirdischen Gang in die Hofburg zu schleichen, war die erste „zweite“ Donnerstagsdemo am 4. Oktober 2018 vergleichsweise bescheiden. Einige Tausend Menschen (die Polizei sprach von 4000, die Organisatoren von 20.000 Teilnehmern) versammelten sich auf dem Ballhausplatz. Seitdem halten sich die Zahlen mehr oder weniger konstant bei 2000 bis 5000 Teilnehmern.

„Natürlich ist es ein Déjà-vu“ sagt Djamila Grandits, eine der rund 25 Organisatoren im Team von Wieder Donnerstag. Zumindest die Älteren im Team seien auch im Jahr 2000 auf die Straße gegangen. Eine bloße Kopie der Proteste sei es aber keinesfalls, meint Grandits. „Wir wollen nicht nur sentimental irgendetwas aufleben lassen“, sagt sie.

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