Killswitch in Huaweis 5G-Netz für Ex-Geheimdienstchef "vorstellbar"

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Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes Gerhard Schindler sieht Chinas Beteiligung am 5G-Ausbau besonders kritisch. Seit zwei Jahren ist er als Lobbyist für Sicherheitsfirmen tätig.

Während die Deutsche Telekom für Huawei in die Bresche springt und den Quellcode offenlegt, behauptet der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienst Gerhard Schindler im ARD-Hauptstadtstudio, dass China einen Kill-Switch für das deutsche Netz haben könnte.

Am Mittwoch war von der deutschen Bundesregierung ein Treffen hochrangiger Vertreter deutscher Mobilfunkanbieter (Telekom, Vodafone, Telefonica) anberaumt gewesen. Die Presse und Huawei selbst waren von dem Termin ausgeschlossen. Laut Golem soll dabei auch die Möglichkeit eines Kill-Switch besprochen worden sein. Alle Firmen, die mit Huawei zusammenarbeiten, verneinen eine solche Möglichkeit.

Die Deutsche Telekom schlug bei der Anhörung vor, die kritischen Infrastrukturen durch ein unabhängiges Labor unter staatlicher Aufsicht prüfen und zertifizieren zu lassen.

Der für Sicherheitsfirmen bei Friedrich 30 als Lobbyist tätige Schindler, zeigt sich indes unbeeindruckt davon. China könne das Netz in Deutschland abschalten, sollte es zu einer politischen Krise oder einer kriegerischen Auseinandersetzung kommen: "Ein solches Szenario kann man sich durchaus vorstellen", erklärt er im ARD-Hauptstudio. Für ein solches Szenario sei man nicht vorbereitet.

>>> Golem

(bagre)

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