Tesla-Finanzvorstand nimmt den Hut, der Gewinn blieb unter den Erwartungen.
Palo Alto. Der US-Elektroautobauer Tesla hat ein weiteres Quartal mit schwarzen Zahlen abgeschlossen, aber weniger verdient als erwartet. Zudem teilte Firmenchef Elon Musk am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit, dass Finanzvorstand Deepak Ahuja das Unternehmen verlassen wird. Anleger reagierten nervös, die Aktie sank im nachbörslichen US-Handel um mehr als fünf Prozent.
In den drei Monaten bis Ende Dezember stand unterm Strich ein Gewinn von 139,5 Mio. Dollar (122 Mio. Euro). Verglichen mit dem Vorjahr, als noch Verlust anfiel, ist das zwar ein großer Fortschritt. Dennoch hatten Analysten mit einem höheren Ergebnis gerechnet. Immerhin: Angetrieben vom reißenden Absatz des Model 3 stiegen die Erlöse um fast 120 Prozent auf 7,2 Mrd. Dollar.
Nachdem Tesla im dritten Quartal mit 312 Mio. Dollar seinen bisher höchsten Gewinn erzielt hatte, warnte Musk Mitte Jänner, dass das Ergebnis diesmal geringer ausfallen dürfte. Seit der Gründung 2003 hat Tesla nur viermal ein Vierteljahr mit Überschuss abgeschlossen. Im laufenden Quartal rechnet Musk nur mit einem „sehr kleinen Nettogewinn“.
Er glaubt aber weiterhin, dass seine Firma dauerhaft profitabel wird. Tesla geht davon aus, 2019 360.000 bis 400.000 Autos auszuliefern – das würde einem Wachstum von 45 bis 65 Prozent im Jahresvergleich entsprechen – und in jedem Quartal schwarze Zahlen zu liefern. Zum Vergleich: 2018 fiel fast eine Milliarde Dollar Verlust an, 2017 waren es fast zwei Milliarden.
Kosten müssen sinken
Nach den Strapazen um den Holperstart des Model 3, der Tesla laut Musk kurz vor die Pleite brachte, hat Tesla sich zwar gefangen. Doch es bleiben viele Herausforderungen. Eine sind die Kosten. Musk hat kürzlich angekündigt, sieben Prozent von Teslas Vollzeitstellen zu streichen. Im Brief an die Aktionäre betonte er erneut, wie wichtig es für das Unternehmen sei, die Kosten zu senken.
Auch Teslas Kapitalausstattung bleibt ein Thema. Im März werden 920 Millionen Dollar an Wandelanleihen fällig, die voll bedient werden müssen, wenn der Aktienkurs nicht über 360 Dollar steigt. Zuletzt lag er mit 300 Dollar deutlich darunter. Immerhin stiegen die liquiden Mittel im Schlussquartal von 3,0 auf 3,7 Milliarden Dollar.
Musk macht sich indes weniger Sorgen über Geld als über neue Produkte wie einen Pick-up-Truck, der im Sommer erstmals präsentiert werden soll. (DPA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.02.2019)