Der Sündenfall des Josef Moser

FPÖ-Chef Strache (r.) wollte Moser (l.) zum Präsidenten machen. Dieser streitet als ÖVP-Minister lieber mit Kickl.
FPÖ-Chef Strache (r.) wollte Moser (l.) zum Präsidenten machen. Dieser streitet als ÖVP-Minister lieber mit Kickl.(c) G. Schneider/picturedesk.com
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Das Verhältnis zwischen FPÖ und Justizminister Moser ist durch Scharmützel mit Innenminister Kickl stark belastet. Aber auch in der ÖVP verliert Moser zunehmend Rückhalt.

Wien. Die türkis-blauen Beliebtheitswerte von Justizminister Josef Moser sind im Sinkflug. Das Verhältnis mit der FPÖ ist seit dessen Farbwechsel von Blau zu Türkis zerrüttet und wird nun durch Scharmützel mit Innenminister Herbert Kickl zusätzlich belastet. Aber auch der ohnehin nie besonders große Rückhalt in Mosers neuer Partei – der ÖVP – schwindet.

Mosers größter Sündenfall ist, dass er bereits mehrfach gegen Sebastian Kurz' erstes Gebot verstoßen hat: „Du sollst nicht streiten. Zumindest nicht öffentlich.“ Die Regierung hat sich selbst auferlegt, nach außen Harmonie zu demonstrieren. Türkis-Blau steht anders als die Vorgängerregierungen für eine konstruktive Zusammenarbeit. So der Spin.

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