Katholiken wollen freien Karfreitag

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Laienorganisation ist aber gegen einen Feiertagstausch.

Wien. Der Karfreitag habe auch für Katholiken „einen besonderen Stellenwert“. Deswegen begrüße man „grundsätzlich die Initiative, den Karfreitag zu einem gesetzlich anerkannten Feiertag zu machen“. Das erklärte am Donnerstag Leopold Wimmer, Präsident der Katholischen Aktion Österreichs (KAÖ), in einer Aussendung.

Ein Eintausch gegen den Ostermontag oder den Pfingstmontag kommt für die katholische Laienorganisation aber nicht infrage. Überhaupt dürfe die Diskussion nicht rein wirtschaftlich erfolgen. „Die vermeintliche Lösung, einfach Feiertage zu verschieben bzw. einzutauschen, ist sehr problematisch“, meinte KAÖ-Vizepräsident Armin Haiderer. „Natürlich ist es wichtig, auch die wirtschaftliche Seite zu sehen, aber Feiertage einfach als Verschubmaterial zu verwenden ist nicht zielführend“, erklärte er. Auch die katholische Bischofskonferenz hat sich bereits gegen einen Tausch gegen einen freien Ostermontag oder Pfingstmontag positioniert.

Der Europäische Gerichtshof hatte entschieden, dass der Karfreitag nicht länger nur für Angehörige der evangelischen Kirchen (Augsburger Bekenntnis, Helvetisches Bekenntnis, methodistisch) und für Altkatholiken frei sein darf. Die Regierung sucht deswegen nach Lösungen. Angedacht wird in der Debatte auch ein flexibler Feiertag, den sich jeder Arbeitnehmer frei aussuchen darf.

Das wäre auch für den methodistischen Superintendenten Stefan Schröckenfuchs ein Weg, zumindest aus „pragmatischer Sicht“, wie er erklärte. Rein theologisch spreche er sich aber für den Karfreitag als Feiertag für alle aus.

AK: Mehrheit will Feiertag

Den Karfreitag als Feiertag für alle befürworten laut einer von der Arbeiterkammer in Auftrag gegebenen Umfrage 81 Prozent der Arbeitnehmer. 79 Prozent der Befragten sind aber gleichzeitig dagegen, dafür den Ostermontag oder den Pfingstmontag als Feiertag zu opfern. Für die Studie von Unique Research wurden 500 Arbeitnehmer online befragt. (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.02.2019)

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