Biomassekraftwerk Wien-Simmering droht das Aus

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Der Streit um die Biomasseförderung könnte ein prominentes Opfer fordern: Das Kraftwerk in Wien-Simmering, das einst europaweit einzigartig war.

So etwas hatte Europa noch nie gesehen: Ein Kraftwerk, das primär mit Holzabfällen betrieben wird und das so 37 Megawatt Wärme und 16 Megawatt Strom erzeugen kann. Als das Biomassekraftwerk in Wien-Simmering im Oktober 2006 in Betrieb ging, schrieb es Geschichte.

Jetzt könnte diese Geschichte ein abruptes Ende finden: Das Kraftwerk, das der Wien Energie (zwei Drittel) und den österreichischen Bundesforsten (ein Drittel) gehört, wird möglicherweise im August heruntergefahren und stillgelegt. Grund dafür ist das Auslaufen der staatlichen Förderungen und der Streit zwischen SPÖ und Regierung über eine Verlängerung.

Konkret geht es um eine Novelle zum Ökostromgesetz, die der Nationalrat diese Woche mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und Neos beschlossen hat. Diese Novelle sieht Förderungen in Höhe von 140 Millionen Euro (sagt die Regierung) bzw. 150 Millionen Euro (sagt die SPÖ) für Biomassekraftwerke vor - und zwar rückwirkend bis 2017, als die ersten alten Zuschüsse des Bundes ausliefen.

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