Die Hausbank ist den Österreichern nicht mehr so wichtig

(c) Clemens Fabry
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Bei mehr als einer Bank Kunde zu sein, war früher fast unvorstellbar. Heute ist es anders.

Von der Wiege bis zur Bahre - die Hausbank begleitete die meisten Österreicher stets ein Leben lang. Doch ist die Loyalität der Kunden in den vergangenen Jahren deutlich gesunken.
Demnach haben bereits 78 Prozent ein Konto bei mindestens zwei verschiedenen Banken. Ein Fünftel besitzt sogar Konten bei mehr als vier Finanzinstituten. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Erhebung des Wirtschaftsprüfers EY („Global Consumer Banking Survey 2018“) hervor.

Das Vertrauen in die Hausbank sinkt zudem allmählich. Nur noch 39 Prozent sprachen „ihrem“ Institut volles Vertrauen aus, vier Jahre zuvor waren es immerhin noch 42 Prozent. Der Schutz persönlicher und finanzieller Daten ist für die Hälfte das wichtigste Argument. Dass das Geld bei ihrer Bank sicher ist, war für 48 Prozent ausschlaggebend. Die individualisierte Beratung als vertrauensbildende Maßnahme spielte hingegen nur für fast ein Viertel eine Rolle.

Schon heute verzichtet mehr als die Hälfte der Befragten auf den persönlichen Kontakt zu einem Bankberater, wenn der Online-Auftritt des Instituts stimmt. Allerdings würde nur ein Drittel aufgrund eines besseren digitalen Angebots den Anbieter wechseln. Unter Jugendlichen ist die Hemmschwelle da schon geringer. Für 50 Prozent der 18-34-jährigen ist eine „gute digitale Erfahrung“ der Hauptgrund für einen Wechsel des Finanzdienstleisters. Die Hälfte fühlt sich bei einer Online-Bank wohler, als früher.

Digital und Stationär wichtig

Auch der nahtlose Übergang zwischen analoger und digitaler Welt hat für die Kunden an Bedeutung gewonnen - 50 Prozent stuften dies als wichtig ein. Die meisten jungen Österreicher betreiben bereits smartes Banking, wickeln ihre Geschäfte also über eine App auf dem Smartphone ab. Auch das PC oder der Tablet werden von rund 42 Prozent dafür herangezogen. Lediglich drei Prozent der 18 bis 34-Jährigen ruft übrigens öfter in einer Filiale an, aufgesucht wird diese von vier Prozent. Dies bedeutet im Umkehrschluss auch: 55 Prozent besuchen eine solche eher seltener.

Berücksichtigt man alle Altersklassen, zeigt sich, dass den Bankkunden nicht nur ein „gutes und breites digitales Angebot“ wichtig ist, sondern sehr wohl auch das Bestehen von Filialen. 78 Prozent informieren sich nämlich im Netz über neue Produkte, zwei Drittel wollen vor dem Abschluss aber mit jemandem sprechen.

(nst)

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