Macron stellt sich Bürgermeistern in Pariser Vorstadt

French President Emmanuel Macron attends a meeting with elected officials and local association members as part of the 'Great National Debate' in Evry-Courcouronnes
French President Emmanuel Macron attends a meeting with elected officials and local association members as part of the 'Great National Debate' in Evry-CourcouronnesREUTERS
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Im Rahmen der "Nationalen Debatte" traf der französische Präsident Bürgermeister für Fragen und Kritik: "Es gibt kein Tabu." Die Gesprächsrunden wurden nach den "Gelbwesten"-Protesten ausgerufen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich im Rahmen seiner "Nationalen Debatte" erneut Fragen und Kritik von Bürgermeistern des Landes gestellt. "Was ich von Ihnen erwarte ist, dass wir einen wirklichen Austausch haben können", sagte Macron am Montag in Evry-Courcouronnes, einer französischen Gemeine südlich der französischen Hauptstadt im Großraum Paris.

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"Es gibt kein Tabu", betonte Macron vor den rund 200 Bürgermeistern. Das Staatsoberhaupt erinnerte auch an die unterschiedlichen Probleme von Menschen auf dem Land und in der Stadt, die in der "Gelbwesten"-Krise besonders deutlich geworden sind.

Macron hatte die "Nationale Debatte" zur Beruhigung der "Gelbwesten"-Krise ins Leben gerufen. Viele Anhänger der Protestbewegung kommen vom Land und fühlen sich abgehängt. Es ist Macrons erste Reise in die Pariser Vorstädte im Rahmen der Bürgerdebatte, an deren Ende konkrete Ergebnisse stehen sollen.

Vor dem Gemeindezentrum protestierten etwa zwei Dutzend "Gelbwesten". In dem kleinen Ort wurden zahlreiche Straßensperren errichtet, etliche schwer bewaffnete Sicherheitskräfte waren im Einsatz.

Zu Vermutungen, wonach es in Frankreich parallel zur Europawahl ein Referendum geben könnte, äußerten sich Mitglieder der französischen Regierung am Morgen zurückhaltend. Welche Ergebnisse und Maßnahmen am Ende der Bürgerdebatte stehen, stehe jetzt noch nicht auf der Tagesordnung, sagte Premierminister Edouard Philippe. Außenminister Jean-Yves Le Drian hatte sich im Gespräch mit dem Sender France Inter gegen ein Referendum am Tag der Europawahl ausgesprochen.

Die Zeitung "Le Journal Dimanche" hatte am Sonntag berichtet, Macron plane ein solches Referendum am 26. Mai zu verschiedenen Themen. Eine Forderung der "Gelbwesten" ist eine Verfassungsänderung für mehr Volksabstimmungen.

(APA/dpa)

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