„Die Touristen sind immer die anderen“

Erste Konflikte zwischen Gast und Gastgeber haben wir in den 80ern gelöst, sagt Pechlaner. Das ist heute das Problem.
Erste Konflikte zwischen Gast und Gastgeber haben wir in den 80ern gelöst, sagt Pechlaner. Das ist heute das Problem.(c) Akos Burg
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Wir haben den Zorn der Bereisten zu lange ignoriert, sagt Tourismusforscher Harald Pechlaner. Jetzt, da die Massen kommen, brauche es schnell Pläne. Warum Europa am stärksten betroffen ist – und das Weltkulturerbe alles verschlimmert.

Die Touristenmassen in Venedig haben nichts mit denen in Hallstatt zu tun, sagt der Tourismusexperte Harald Pechlaner. Daher werden dort auch nicht dieselben Lösungen greifen, um den Gästeansturm einzudämmen und die Einheimischen zu beruhigen. Der Südtiroler Pechlaner forscht seit vielen Jahren zur Frage, wie Regionen mit globalen Phänomenen umgehen - etwa auch mit "Overtourism", sprich einem Zuviel an Gästen, einem Zuviel an Erfolg. Im Interview mit der "Presse" erklärt er, wieso die Ernennung zum Weltkulturerbe ein Danaergeschenk sein kann, wieso junge Reiseziele besonders anfällig sind, überlaufen zu werden. Und wieso die Gastfreundschaft am Land viel später ausgereizt ist als in der Stadt.

Die Presse: Städte – auch Wien – feiern seit Jahren Besucherrekorde. Plötzlich ist die Rede von Overtourism, und wir wundern uns, wie es dazu kam.

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