Export durchbricht Schallmauer von 150 Mrd. Euro

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Österreich exportierte 2018 so viel wie noch nie. Das lässt sogar das Handelsbilanzdefizit schrumpfen. Das große Wachstumspotenzial liegt längst nicht mehr in Europa, weshalb das Netzwerk in Asien und Afrika ausgebaut wird.

Wien. Die österreichische Exportwirtschaft hat 2018 aller Voraussicht nach das erste Mal die Schallmauer von 150 Mrd. Euro an Exportvolumen durchbrochen. Von Jänner bis Oktober 2018 konnten die Ausfuhren um 5,9 Prozent gegenüber 2017 zulegen, hieß es gestern auf einer Pressekonferenz der Wirtschaftskammer (WKÖ): Für das Gesamtjahr 2018 würden Exporte für 150,3 Mrd. Euro erwartet.

Die Exportwirtschaft sei „das Kronjuwel“ von Österreichs Wirtschaft, sagte WKÖ-Präsident Harald Mahrer: 60 Prozent der Bruttowertschöpfung kämen daher.

Handelsbilanzdefizit schrumpft

Gewiss, das Handelsbilanzdefizit besteht weiter, da Österreich mehr importiert als exportiert. Die Differenz schrumpft aber – und zwar von 5,6 Mrd. Euro im Jahr 2017 auf voraussichtlich 4,8 Mrd. Euro 2018. Dies verdankt sich dem Umstand, dass die Importe langsamer – nämlich um 5,1 Prozent auf 155,1 Mrd. Euro – steigen als die Exporte.

Geografisch verdient Österreichs Exportwirtschaft weiter den Großteil in Europa: So stammen acht von zehn der wichtigsten Handelspartner von hier. Bei den Exportsteigerungen hingegen sind es nur noch drei von zehn.

Asien und Afrika im Fokus

Somit wird das europäische Netzwerk in Zukunft verkleinert. Der Fokus wird auf aufstrebende Wachstumsmärkte in Asien und Afrika gelegt. Gerade China gilt nach wie vor als wichtiges Zugpferd im asiatischen Raum. Aber auch andere Länder wie Indien, Indonesien oder Vietnam sind aufstrebende Wachstumsregionen – weshalb die Außenwirtschaft ihr Netzwerk in Asien verstärken will. So soll noch heuer ein Außenwirtschaftscenter in Ho-Chi-Minh-City, Vietnam, eröffnet werden.

Die Wirtschaftskammer möchte auch vermehrt österreichische Unternehmen in Afrika unterstützen. In Westafrika soll die Präsenz in Ländern wie Senegal, Ghana und der Elfenbeinküste ausgebaut werden. Allerdings nicht in Form von eigenen Büros vor Ort, sondern lokalen Mitarbeitern, die an Büros in Marokko oder Nigeria berichten. (APA/est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.02.2019)

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