Privatkonsum bleibt wichtigster Motor in Österreich

(c) Clemens Fabry
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Die EU-Kommission erwartet Effekte durch den "Familienbonus". Der Außenhandel hingegen werde sich 2019 und 2020 abschwächen, so die Ökonomen.

Für Österreich hat die EU-Kommission in ihrer Winterprognose ihre Wachstumsaussichten gegenüber Herbst zurückgenommen. Für 2019 und 2020 sagt die EU-Behörde nur mehr ein Wachstum in Österreich von jeweils 1,6 Prozent voraus. Im Herbst hatte sie noch 2,0 Prozent bzw. 1,8 Prozent prognostiziert. Im gesamten Vorjahr 2018 habe Österreich noch ein solides Wachstum von 2,7 Prozent verzeichnet, das von Privatkonsum und Investitionen sowie vom Export angetrieben war. Doch bereits 2018 hätten wirtschaftliche Schlüsselindikatoren eine Abschwächung angezeigt.

Das Investitionswachstum schätzt die EU-Kommission für Österreich weiterhin als stark aber "zu moderat" für ein hohes Wachstumsniveau ein. Jedenfalls erwartet die EU-Kommission volle Auftragsbücher im Baugewerbe aufgrund des Wirtschafts- und Bevölkerungs-Wachstums. Ausrüstungsinvestitionen werden laut der Prognose in Einklang mit dem niedrigeren Wirtschaftswachstum nach drei starken Jahren heuer und im nächsten Jahr auch moderater wachsen. Als wichtigsten Wachstumsmotor sieht die EU-Kommission den Privatkonsum, der gestützt durch das Beschäftigungswachstum und solide Lohnerhöhungen sowie durch Steuererleichterungen im Zusammenhang mit dem "Familienbonus plus" angekurbelt werde.

Inflation bleibt stabil

Für 2019 und 2020 erwartet die EU-Kommission auch einen weniger dynamischen Außenhandel, nachdem sich auch bei Österreichs wichtigsten Handelspartnern das Wachstum abschwäche.

Die Inflation wird laut EU-Kommission in Österreich 2019 und 2020 stabil 2,0 Prozent betragen - ein leichter Rückgang gegenüber 2,1 Prozent im Jahr 2018. Die Kerninflation (HVPI ohne Energie und Nahrungsmittel) wird nach Schätzungen die EU-Behörde von 1,9 Prozent im Jahr 2018 auf 2,1 Prozent 2019 und 2020 zulegen.

(APA)

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