Die Arroganz der „Geweihten“ und ihre schlimmen Folgen

Die Nonne und der Kardinal: Im Gespräch mit der früheren Ordensfrau Doris Wagner spricht Schönborn vom falschen Priesterbild und seinen Gefahren.

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Als im August 1989 Kurt Krenn, damals Weihbischof von Wien, eine „widerrufbare Schreiberlaubnis“ für Journalisten bei Berichten über die Kirche verlangte, war's das dann für mich. Jedenfalls in der Amtskirche.
Als ein hoher Geistlicher vor einigen Jahren auf die Verurteilung eines Priesters zu einer Haftstrafe wegen pädophiler Aktivitäten im Internet so reagierte: „Aber wieso, es kam doch niemand zu Schaden“, und den Satz fassungslos auch nach dem x-ten Hinweis auf die – für diese Websites – missbrauchten Kinder wiederholte, war's das dann für mich. Jedenfalls, was die Bewunderung für seinen Lebensweg und seine Wortgewalt betraf. Er hat es einfach nicht verstanden.

Als Kardinal Christoph Schönborn diese Woche im Gespräch mit der ehemaligen Nonne Doris Wagner über den „sakralen“, den „unberührbaren“ Pfarrer, der sich „mehr leisten darf als die anderen“, redete, war's das dann für mich. Jedenfalls, was die Suche nach einer Antwort auf die wiederholte Frage Wagners betrifft: „Wie kann es sein?“ In dieser einen Passage hatte Schönborn die Antwort parat.

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