Furcht und Faszination: Die Pracht der Samurai

Die Pracht des alten japanischen Rittertums der Samurai-Krieger lebt wieder auf.
Die Pracht des alten japanischen Rittertums der Samurai-Krieger lebt wieder auf.(c) Kunsthalle München / The Ann & Gabriel Barbier-Museum Dallas Foto: Brad
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In der Kunsthalle München lebt in einer eindrucksvollen Schau die Pracht des alten japanischen Rittertums der Samurai-Krieger wieder auf. Sie fasziniert durch die märchenhafte Schönheit von Rüstungen und Helmen. Ein ästhetisches Erlebnis.

Was für ein Mythos! Er erzählt von Tapferkeit, Disziplin, Ehre und Selbstaufopferung, aber auch von Verrat, Intrigen und erbarmungsloser Gewalt. 700 Jahre, vom 12. bis ins 19. Jahrhundert, wurde Japan von Kriegern beherrscht. Es war die Kaste der Samurai unter dem Oberbefehl eines Shogun, die als politische Elite an der Spitze der Gesellschaft stand. Das war Folge eines politischen Vakuums, da der distinguierte kaiserliche Hof mit dem göttlichen Tenno sich auf zeremonielle Funktionen zurückzog und die Grundherren sich zum Schutz Privatarmeen zulegten.

Reiter und Pferd mit Rüstung.
Reiter und Pferd mit Rüstung.Kunsthalle München / The Ann & Gabriel Barbier-Museum Dallas Foto: Brad Flowers

Der Samurai besaß Waffen, ein eigenes Pferd, eine wertvolle Rüstung, er diente, selbst adelig, einem adeligen Herrn. Er beherrschte Kampftechniken, doch er verband mit der Kunst des Krieges ästhetische Sensibilität und lebte nach hohen ethischen Wertmaßstäben. Er war loyal dem Herrn gegenüber, der Ehrenkodex war streng und schloss auch die Bereitschaft ein, sich im Fall der Schande vorsätzlich und auf schmerzhafte Weise das Leben zu nehmen. Als ultimative Prüfung galt, sich den Bauch aufzuschlitzen und so für den Herrn zu sterben, um Gefangennahme und Entehrung zu entgehen. Wie die zarte und vergängliche Kirschblüte, so kann auch der Samurai in der Blüte seines Lebens zu Boden fallen. Daher wählte er sie zu seinem Symbol.

Der Traum von der Rüstung.
Gabriel Barbier-Mueller wuchs in der Schweiz auf, inmitten einer Familie von leidenschaftlichen Kunstsammlern. Einmal nahmen ihn seine Eltern mit in eine Galerie nach Paris, doch, so seine Erinnerung, „während sie sich verschiedene Werke ansahen, ließ ich mich in der Nähe einer Samurairüstung nieder. Sie starrte mich mit dem für Halbmasken charakteristischen eindringlichen Blick an und löste im selben Moment etwas in mir aus“, nicht Furcht, sondern Faszination. Seine Eltern sagten ihm, so etwas sammelte man in der Familie nicht.

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