Lkw-Abbiegeassistenten werden Thema im Parlament

Gedenken nach Unfalltod eines Buben in Wien.
Gedenken nach Unfalltod eines Buben in Wien.APA/GEORG HOCHMUTH
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Eine Petition für die verpflichtende Ausstattung von Lkw mit Abbiegeassistenten hat mehr als 34.000 Unterstützer gefunden. In Wien finden fünf Mahnwachen an Kreuzungen statt.

Die nach dem Unfalltod eines Neunjährigen in Wien initiierte Petition für die verpflichtende Ausstattung von Lkw mit Abbiegeassistenten hat innerhalb einer knappen Woche mehr als 34.000 Unterstützer gefunden. Die SPÖ kündigte am Sonntag an, mit den anderen Parteien einen Schulterschluss zu suchen, um in einem gemeinsamen Entschließungsantrag die Einführung von Abbiegeassistenten zu beschließen.

Der stellvertretende SPÖ-Klubobmann Jörg Leichtfried möchte am Montag mit allen Fraktionen über das Thema reden. Er strebt eine verpflichtende Ausrüstung neuer und eine Nachrüstung bereits zugelassener Lkw an.

Auf dem Weg zur Schule erfasst

Der neun Jahre alte Bub war am 31. Jänner auf dem Weg zur Schule von einem abbiegenden Lkw erfasst worden. Dessen Fahrer dürfte das Kind nicht bemerkt haben. Assistenzsysteme sind in der Lage, die Lenker von Lkw oder Bussen automatisch zu warnen, wenn sich Fußgänger im toten Winkel des Fahrzeugs befinden.

Vergangene Woche hat sich die Wirtschaftskammer für Abbiegeassistenten ausgesprochen. Der von Eltern am Montag gestarteten Petition hat Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) seine Unterstützung zugesagt.

Mahnwachen an Kreuzungen

In Wien finden am Sonntag unter dem Titel "Leben retten im toten Winkel" fünf Mahnwachen an Kreuzungen statt, an denen Menschen verunglückt sind. An den Verkehrsminister richtet sich die Forderung, die verpflichtende Ausrüstung von Lastwagen mit elektronischen Abbiegeassistenten durchzusetzen.

(APA)

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Die Stelle an der Landstraßer Hauptstraße in Wien, wo am 31. Jänner ein neunjähriger Bub am Schulweg von einem Lkw erfasst und getötet wurde.
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