Macht der Ton die Musik, oder doch der Gesang?

Vielleicht kommt es in der Oper doch nicht auf Einzeltöne an, sondern darauf, wie man sie miteinander verbindet.

Da kann ein Tenor „Ah sì, ben mio“ noch so schön gesungen haben, wenn er dreieinhalb Minuten später am Ende der „Stretta“ das hohe C nicht singt, ist das Publikum enttäuscht. Vielleicht macht es sogar seinem Ärger Luft und protestiert. Nicht nur im sagenhaften „Trovatore“, sondern etwa auch nach der Soloszene Alfredos in der „Traviata“.

Die Loggionisti der Mailänder Scala riefen „Buh“, als der Tenor anlässlich ihrer Saisoneröffnung vor einigen Jahren diesen Teil der Oper sang, wie Verdi ihn geschrieben hat – also ohne hohes C. Da ging es immerhin um einen Auftritt Piotr Beczałas – einer der mittlerweile recht zahlreichen großen Sänger, die es vorziehen, aufgrund dieser „Behandlung“ in Mailand nicht mehr aufzutreten.

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