Irans Regime droht mit der Zerstörung Tel Avivs

Iraner verbrennen am 40. Jahrestag der islamischen Revolution Flaggen der USA und Israels in Teheran.
Iraner verbrennen am 40. Jahrestag der islamischen Revolution Flaggen der USA und Israels in Teheran.REUTERS
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Jadollah Jawani, der Chef der Revolutionsgarden, warnt vor einem Gegenschlag bei einem US-Angriff auf sein Land. Zugleich kündigt das Regime eine weitere Aufrüstung an.

Es waren massive Drohungen, die der Kommandant der iranischen Revolutionsgarden gegen Israel ausstieß: Sollten die USA den Iran angreifen, werde dieser israelische Städte vernichten, sagte am Montag Jadollah Jawani bei den Feiern zum 40. Jahrestag der Islamischen Revolution. „Die Vereinigten Staaten haben nicht den Mut, eine einzige Kugel trotz all ihrer defensiven und militärischen Fähigkeiten auf uns abzufeuern“, wurde Jawani von der iranischen Nachrichtenagentur Irna zitiert. „Aber wenn sie uns angreifen sollten, werden wir Tel Aviv und Haifa dem Erdboden gleichmachen.“

Zugleich kündigte das iranische Regime an, seine militärische Schlagkraft zu erhöhen. „Wir haben nicht und wir werden nicht um Erlaubnis fragen, um verschiedene Raketentypen zu entwickeln“, sagte Präsident Hassan Rohani in einer im staatlichen Fernsehen übertragenen Rede. Auch wirtschaftliche Sanktionen würden zu keinem Kurswechsel Irans führen, betonte der Präsident.

„Tod Israel, Tod den USA“

In Irans Städten gingen am Montag Hunderttausende Menschen auf die Straßen, um den Jahrestag des Sieges von Ajatollah Khomeini über den Schah zu feiern. Menschenmengen skandierten: „Tod Israel, Tod den USA“. Zudem wurden US-Flaggen verbrannt. Die USA waren der wichtigste Verbündete des Schah und sind jetzt der entschiedene Gegner der Regierung in Teheran.

Rohani erklärte, Iran werde den Weg der Stärkung seines Militärs weiter verfolgen. Nach Berichten iranischer Medien haben die Revolutionsgarden vergangene Woche eine Boden-Boden-Rakete mit einer Reichweite von 1000 Kilometern vorgestellt. Das Regime in Teheran wird für sein Raketenprogramm international kritisiert. US-Präsident Donald Trump begründete den Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran unter anderem damit, dass es die Raketenproduktion des Landes nicht einschränke.

Hilfe für Assad-Regime

Zudem verhängten die USA Sanktionen, die im Iran zu steigenden Preisen, Lebensmittelknappheit und hoher Inflation beigetragen haben. Rohani versuchte am Montag, sich davon unbeeindruckt zu zeigen: „Das iranische Volk hat und wird womöglich weiterhin wirtschaftliche Schwierigkeiten haben. Aber wir werden die Probleme überwinden, indem wir einander beistehen“, sagte er in seiner Rede.

Rohani bekräftigte den Führungsanspruch seines Landes in der Region: „Die Welt hat gesehen, dass der Iran entschlossen ist, den Menschen im Irak, in Syrien, Libanon und Jemen zu helfen.“ Der Iran ringt mit dem Königreich Saudiarabien um die Vorherrschaft in der Region. So unterstützen beide Mächte gegnerische Seiten in den Kriegen im Jemen und in Syrien. Iranische Eliteeinheiten waren maßgeblich daran beteiligt, dass sich Syriens Machthaber Bashar al-Assad gegen die Aufständischen durchsetzen und militärisch wieder zurück auf die Siegerstraße gelangte.
Im Irak kämpften iranische Einheiten an der Seite von Regierungskräften gegen die Jihadisten des sogenannten Islamischen Staates (IS).

(APA/Reuters/red.)

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